Winterberg (dpa) - Wenige Tage vor Beginn der Tour de France macht sich bei Deutschland Top-Radprofis Sorge vor eine möglichen Infektion mit dem Coronavirus und einem damit verbundenen Aus für die 109. Frankreich-Rundfahrt breit.
«Es ist nochmal ein Zittern, bis das Ergebnis kommt. Man merkt nicht einmal was, und auf einmal ist man positiv und mit einem Schlag ist die Vorbereitung seit den Klassikern für die Katz'», sagte Cofidis-Profi Simon Geschke (36) nach seinem dritten Platz bei den deutschen Meisterschaften im Sauerland. «Es gibt natürlich immer Schlimmeres, aber es wäre definitiv eine herbe Enttäuschung.» Geschke war bereits für das olympische Straßenrennen in Tokio aufgrund eines positiven Coronatests ausgefallen.
Heute steht für alle für die Tour in Frage kommenden Fahrer ein PCR-Test an, der letztlich über den Start bei der am Freitag in Dänemarks Hauptstadt Kopenhagen beginnenden Frankreich-Rundfahrt entscheidet.
«Es ist natürlich ein beschissenes Gefühl und die Angst ist durchaus begründet», sagte der Meisterschafts-Fünfte Jonas Rutsch vom US-Team EF Education-EasyPost der Deutschen Presse-Agentur. Der 24 Jahre alte Südhesse steht vor seiner zweiten Tour-Teilnahme - sofern ihm ein positives Testergebnis nicht noch einen Strich durch die Rechnung macht.
Bei der Tour de Suisse Mitte Juni hatte eine Corona-Welle das Teilnehmerfeld der 85. Schweiz-Rundfahrt erheblich ausgedünnt. Mehr als 40 Fahrer mussten das Rennen vorzeitig beenden, darunter auch Maximilian Schachmann. Der Bora-hansgrohe-Profi konnte deswegen nicht bei den nationalen Titelkämpfen im Sauerland teilnehmen und musste sein Meistertrikot kampflos an seinen Teamkollegen Nils Politt abgeben.