Stein (rad-net) - Aufgrund der Corona-Krise steht auch der Hallenradsport still. Das betrifft die Kunstradsportler, die Radballer und die Radpolo-Spezialisten gleichermaßen. Das Beispiel der Vize-Weltmeister im Radball, Bernd und Gerhard Mlady vom RMC Stein, macht aber deutlich, was Eigeninitiative in einer prekären Situation bewirken kann.
Keeper Gerhard Mlady, der als Informatiker aus dem Home Office arbeiten kann, meldet eine erste Gewichtsabnahme, weil das Heim-Training anschlägt.
Partner und Cousin Bernd Mlady sitzt seit Wochen auch nur sporadisch auf einem Radball-Bike. Seine Ansätze liegen in der Fitness: Belastungen von Schultern und Gelenken, ferner Pilates, Yoga, viele Waldläufe und Einheiten mit dem Mountainbike «sollen den Körper auf Vordermann bringen». «Radball spielen verlernen wir nicht so schnell», so Bernd Mlady. Auf der Rolle oder dem Laufband sieht man den Franken eher selten. Man sei genug in den eigenen vier Wänden. «Also lieber raus.» Manchmal sogar mit seinem Sportgerät, damit es kein völliger Fremdkörper wird.
Gemeinsame Einheiten mit dem eingespielten Teamkollegen sind in der Halle aufgrund der Beschränkungen tabu, beide hoffen natürlich auf eine Lockerung.
Video-Studien umkämpfter Spiele gehören derzeit zum Repertoire, die Ernährung spielt eine große Rolle. Die Athleten vom RMC Stein, deren größter Erfolg der WM-Titel 2017 in Dornbirn war, achten mehr denn je auf die Kalorien. «Man sitzt ja dennoch genug rum», so Bernd Mlady.
Zeit zum philosophieren also: wie geht es weiter? Zumal gerade der sportliche Shutdown für die Radballer zu einer ungünstigen Zeit kam. Der neue Bundestrainer Jörg Latzel wollte gerade das Halbfinale des Deutschland-Pokals observieren und dann zum ersten Lehrgang bitten. Sein Job wurde unterbrochen, bevor er begonnen hatte. Jetzt steht ein Fragezeichen hinter den letzten Runden der Bundesliga mit dem Finale am 27. Juni. Die Mladys könnten sich den sonst spielfreien Juli als Alternative vorstellen.
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