Berlin (rad-net) - Auf der diesjährigen Jahreshauptversammlung des Berliner Radsport Verbandes (BRV) konnte der Präsident Günter Polauke im Rathaus Charlottenburg mit Staatssekretär Andreas Statzkowski, dem Vizepräsidenten Finanzen des Landessportbundes Reinhard Freiherr von Richthofen und dem Vizepräsidenten des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) Peter Streng prominente Gäste begrüßen. Aus gesundheitlichen Gründen fehlte lediglich Berlins Ehrenpräsident Wolfgang Scheibner.
Andreas Statzkowski betonte in seinen Grußworten, dass der Radsport in der Hauptstadt eine feste Größe ist, wo Rennen wie die Tour de Berlin oder die kids-tour vom Senat auch finanziell unterstützt werden. Aber auch das Sechstagerennen im Velodrom ist im Hinblick auf die Bewerbung für die Olympischen und Paralympischen Spiele 2024 beziehungsweise 2028 von großer Bedeutung. Dem Sport insgesamt werden erhebliche Mittel in den kommenden zehn Jahren für den Sportstättenneubau sowie notwendigen Sanierungen, wie zum Beispiel neuer Hallenboden im Velodrom, zufließen.
Während Reinhard Freiherr von Richthofen noch großes Potenzial im Radsport sieht und das wieder bessere Image sowie das noch stärker anzuerkennende Ehrenamt hervorhob, sprach BDR-Vizepräsident Peter Streng von guten Möglichkeiten für den BRV, sich künftig wieder für internationale Wettkämpfe wie Weltmeisterschaften oder Weltcups zu bewerben. Er sieht den Radsport in Deutschland insgesamt - auch unter dem Eindruck der Anfang Januar in Berlin erfolgten Präsentation des Profiteams Giant-Alpecin - auf einem guten Weg, zumal auch die ARD wieder in die Berichterstattung von der Tour de France einsteigen will.
Im Rahmen der Versammlung wurden drei Ehrungen für verdienstvolle Radsportler vorgenommen, die 50 beziehungsweise 60 Jahre für den Radsport im Verein und Verband tätig sind. Für 60 Jahre Mitgliedschaft wurden Martin Budack vom RSV Werner Otto und Wolfgang Schur vom RV Berlin 1888 ausgezeichnet, während Rennorganisator Michael Drabinski vom RSV Werner Otto seine Ehrennadel für 50 Jahre Mitgliedschaft erhielt.
Danach folgte der Rechenschaftsbericht des Präsidenten, der nicht frei von einigen kritischen Bemerkungen war, die sich auf die in dem vergangenen Jahr geführten Auseinandersetzungen im Verband bezogen. Unabhängig davon ist es aber dem Verband gelungen, Veranstaltungen wie den UIV-Cup innerhalb des Berliner Sechstagerennens, die Tour de Berlin oder die internationale kids-tour wieder zu organisieren. Es konnten auch auf sportlicher Seite hervorragende Ergebnisse erzielt werden, wie etwa durch Robert Förstemann, Theo Reinhardt oder Marcel Kalz sowie durch den U15-Vierer, der im Mannschaftszeitfahren mit den Talenten Calvin Dik, Fabian Dreier, Elias Richter und Jakob Antkowiak den Deutschen Meister-Titel errang. Im Hinblick auf Berlins Bewerbung für die Olympischen und Paralympischen Spiele für 2024 oder 2028, die vom BRV voll und ganz unterstützt wird, warten vielfältige Aufgaben auf den Verband, die nur mit entsprechenden Marketingkonzepten und einer verbesserten Kommunikation möglich seien. Günter Polauke verwies unter anderem auch auf die anstehenden 129. Deutschen Bahnmeisterschaften, die der BRV organisieren wird. Mit den Worten «Radsport in Berlin muß zu sehen sein», schloss er seinen Rechenschaftsbericht auch mit der Hoffnung, mit einem neuen Vizepräsidenten vertrauensvoll zusammenzuarbeiten.
In geheimer Wahl wurde Ralf Zehr von der Schöneberger RV Iduna 1910 mit 748 von 943 abgegebenen Stimmen zum neuen Vizepräsidenten gewählt, nachdem Hans-Joachim Schubert von der RV Lichterfelde-Steglitz nicht mehr kandidierte. Zehr, der als Produktionsleiter beim Rundfunk Berlin-Brandenburg tätig ist, wird sich vornehmlich um Marketing und Sponsoring kümmern und dem BRV hoffentlich neue Impulse verleihen.
Die übrigen Wahlen erfolgten per Akklamation für den Schatzmeister Dr. Manfred Reimann, Tim Körner als Fachwart für Radball und Radpolo, Rainer Podlesch als Steherobmann, Sabine Dittmann als Frauenwartin, Ines Blum als Protokollführerin und Jens Werner als Fachwart für BMX. Ebenfalls per Akklamation erfolgte die Wahl der zwei Kassenprüfer Jeanette Hinz und Rolf Sonnenburg, während die Positionen des Straßenfachwartes, wo Martin Gebel sein Amt zur Verfügung stellte, und des Fachwartes für Wanderfahren vakant blieben.
Abschließend wurden noch zwei Anträge des RC Charlottenburg und des Präsidiums des BRV zur Erhöhung des jährlichen Verbandsbeitrages mehrheitlich angenommen. Der Schatzmeister konnte sich am Ende noch über eine Spende von 400 Euro freuen, die auf einer Veranstaltung mit Freunden der IHK gestiftet und von Bahnfachwart Werner Otto überreicht wurde.
Quelle: Berliner Radsport Verband e.V.