Berlin (rad-net) - Yoeri Havik und Wim Stroetinga gehen als Führende in die Schlussnacht des 106. Berliner Sechstagerennens. Am vorletzten Abend verteidigten die Niederländer ihren Spitzenposition und gehen in den morgigen letzten Renntag mit Rundenvorsprung. Dahinter folgen drei Teams mit einer Runde Rückstand.
Während vorm Start des fünften Renntages nur Kenny de Ketele/Moreno de Pauw und Jens Mouris/Pim Ligthart lediglich eine Runde hinter den Führenden lagen, konnten Andreas Müller und Andreas Graf heute aufholen und sich in Schlagweite zum Podium bringen. Die beiden Österreicher mit dem gebürtigen Berliner Müller holten in der Großen Jagd als einzige einen Rundengewinn heraus und rückten damit auch im Gesamtklassement vor. «Es schaut gut aus. 40 Punkte zu holen, um so einen Rundengewinn zu bekommen, wird schwierig, ist aber nicht unmöglich. Das Podium ist in Reichweite - das ist für morgen unser einziges Ziel», so Graf.
Ihre Ambitionen um den Gesamtsieg unterstrichen Havik/Stroetinga heute aber auch mit dem Gesamtsieg im Derny Europapokal. Nachdem sich Havik mit seinem Schrittmacher Ron Zijlaard in der ersten Rennhälfte schon an die Spitze gesetzt hatte, vollendete Stroetinga nach dem Wechsel und ließ sich den Sieg mit einer starken Vorstellung nicht mehr nehmen.
Spannung verspricht morgen noch der Steher-Weltpokal. Die ersten vier Gespanne trennen nur vier Punkte. Führende sind Stefan Schäfer/Peter Bäuerlein, die als Europameister als Topfavoriten gestartet sind. Dahinter folgen die punktgleichen Franz Schiewer/Gerd Gessler und Reinier Honig/Christian Dippel. Thomas Steger/Thomas Ruder haben auch noch Chancen aufs Podest.
Bei den Frauen zeichnet sich ein Zweikampf ab, Straßen-Weltmeisterin Amalie Dideriksen aus Dänemark und die britische Olympiasiegerin Katie Archibald präsentierten sich erneut als die stärksten Fahrerinnen - Dideriksen gewann das Ausscheidungsfahren und Archibald das Punktefahren. «Es wird ein enges Finale - insbesondere mit Archibald. Uns trennen nur zwei Punkte, morgen wird also ein harter Tag. Ich werde alles versuchen, um die Führung zu verteidigen», sagte Dideriksen. Anna Knauer ist als beste Deutsche Vierte und kämpft mit Stephanie Roorda um den dritten Podestplatz.
An der Spitze der Gesamtwertung des Championsprints gab es derweil keiner Veränderungen, vielmehr geht Maximilian Levy mit einem recht komfortablen Vorsprung in den Schlusstag. Bei 30 Punkten auf dem Konto hat er zehn Punkte Vorsprung auf Robert Förstemann.