Herentals (rad-net) - Besonders für die belgischen Teams und Fahrer beginnt morgen die Saison 2017 erst richtig. Beim Omloop Het Nieuwsblad (UCI WorldTour) wollen sie erstmals vor heimischen Publikum auftrumpfen, das einen Heimsieg geschichtsbedingt erwartet: Seit der ersten Austragung im Jahr 1945 gab es ganze 55 belgische Siege. Die Lotto-Soudal-Profis Tiesj Benoot und Jürgen Roelandts möchten die Tradition in diesem Jahr aufrecht erhalten.
Roelandts ist häufig als Anfahrer für André Greipel im Einsatz, doch wenn es über Kopfsteinpflaster geht, kann der Belgier auf eigene Kappe fahren. Der 31-Jährige startete seine Saison mit der Mallorca Challenge und hat danach seine Form bei der Algarve-Rundfahrt und den zwei Eintagesrennen in Murcia und Almeria weiter aufgebaut.
«Ich hatte einen guten Saisonstart und kann es kaum erwarten, nun in den Rennen zu starten, die mir liegen – dafür habe ich im Winter trainiert. Omloop Het Niewsblad ist für mich als Belgier natürlich ein spezielles Rennen. Es gehört nun zur WorldTour, doch ich hätte es auch so gerne gewonnen», so Roelandts, der mit dem Faktor Wetter rechnet. «Das Wetter spielt in jedem Rennen eine Rolle. Wie jeder weiß, habe ich keine Probleme mit Regen. In solchen Konditionen fühle ich mich besser als andere Fahrer und hätte dadurch einen Vorteil.»
Roelandts Teamkollege Tiesj Benoot ist eine von Belgiens Klassiker-Hoffnungen und mit 22 Jahren schon ein etablierter Name in der Frühjahrssaison. Im letzten Jahr stürzte er bei der Flandernrundfahrt und spürte die Nachwirkungen bis in den Herbst. «Seitdem ich diese Probleme nicht mehr habe, fühle ich mich so viel besser. Es war wirklich eine Belastung, besonders mental», erklärt Benoot, der 2016 beim Omloop Dritter hinter Greg Van Avermaet und Peter Sagan wurde.
Der Doppelweltmeister gab unlängst an, Benoot als Favorit einzustufen. «Ich bin Dritter geworden. Dies bedeutet, dass ich auch gewinnen kann, doch dann muss alles glatt laufen. Ich darf nicht stürzen oder einen Platten haben. Es war im letzten Jahr für mich fast unmöglich, Sagan oder Van Avermaet zu schlagen. Eine Attacke war aufgrund des starken Gegenwinds keine Option und das Peloton war nicht weit hinter uns. Ich hoffe, dass die Bedingungen in diesem Jahr ein wenig anders sind und ich in eine ähnliche Position gelange wie im letzten Jahr.»
Klassikerstart am Wochenende mit Boonen, Sagan und Van Avermaet...