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Der Ira Sam Bennett vom Bora-Team gewinnt in Ebern vor Nacer Bouhanni, John Degenkolb im Gelben Trikot wird Siebter. Foto: Henning Angerer/Bayern Rundfahrt
15.05.2015 16:21
Bennett zum Zweiten: Ire vgewinnt erneut – Degenkolb Siebter

Ebern (rad-net) - Sam Bennett zum Zweiten: Mit einem eindrucksvollen Sprint hat der Ire Sam Bennett vom Team BORA - Argon 18 nach der ersten auch die dritte Etappe der Bayern Rundfahrt für sich entschieden. Mit diesem Erfolg holte sich der 24-Jährige, der im Vorjahr bereits die Finaletappe der Bayern Rundfahrt in Nürnberg für sich entschieden hatte, auch das Gelbe Trikot des Spitzenreiters von Roubaix- und San Remo-Sieger John Degenkolb zurück. Platz zwei ging wie am Mittwoch und Donnerstag auch auf der Etappe von Selb nach Ebern an den Franzosen Nacer Bouhanni. Der 24-Jährige dreifache Etappensieger von Giro und Vuelta sah noch 200 Meter vor dem Ziel wie der sichere Sieger aus, hatte gegen Bennetts Endschnelligkeit allerdings keine Chance. Platz drei ging nach 205,9 Kilometern an den slovenischen Tour-Etappensieger Ramunas Navardauskas, Degenkolb wurde Siebter, Fabian Wegmann vom Team Cult Energy holte Platz zehn.

«Dieses Finale war wieder extrem hektisch. Auf den letzten fünf Kilometern waren alle zusammen und jeder hat versucht, sich bei hohem Tempo eine perfekte Position zu sichern. Das war gar nicht so einfach», so Bennett. «Am Ende habe ich erst spät angegriffen, ungefähr 100 Meter vor dem Ziel. Das war ein extrem schweres Finale.» Mit seinen Ambitionen auf den Gesamtsieg hält sich der Ire allerdings trotz des Gelben Trikots zurück: «Da sehe ich keine so großen Chancen, die Führung zu verteidigen.» Derweil entwickelt sich die Bayern Rundfahrt offenbar zu Bennetts Lieblingsrennen: «Hier Rennen zu fahren, das macht einfach Spaß. Die Straßen sind fantastisch, die Stimmung an der Strecke ist fantastisch, die Zuschauer total begeistert. Ein tolles Rennen.»

Neben dem Etapennsieg räumte Bennett auch in den Sonderwertungen ab. Der 24-Jährige führt nach drei von fünf Etappen sowohl in der Gesamt- als auch in der Sprintwertung und holte sich auch den Sonderpreis für den besten Fahrer des Jahrgangs 1990. Die Etappe führte über weite Strecken an der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze entlang und machte als Hommage an 25 Jahre Deutsche Einheit auch einen Abstecher nach Thüringen.

Bester Bergfahrer der Bayern Rundfahrt ist nach drei Etappen der Italiener Simone Antonini vom Team Wanty Groupe Gobert, der aus der Ausreißergruppe des Tages heraus alle drei Wertungen des Tages für sich entschieden hatte. «Das Rennen war heute ganz schön hart. Das Terrain war wirklich schwer und irgendwann hatte ich nicht mehr genügend Kraft. Aber jetzt werden wir natürlich alles daran setzen, das Bergtrikot zu verteidigen. Das ist wichtig für mein Team, aber auch für mich persönlich und für meine Familie», so der 24-Jährige. Als letzter Fahrer der insgesamt fünfköpfigen Gruppe war der Niederländer Marc de Maar vom Team Roompot Oranje Peloton knapp 20 Kilometer vor dem Ziel gestellt worden und trägt morgen die Startnummer für den kämpferischsten Fahrer. Die Nachwuchswertung der Bayern Rundfahrt führt weiterhin Jonas Koch vom Team rad-net ROSE an. «Ich hatte schon nach vier Kilometern einen Defekt und dann vor der zweiten Bergwertung nochmals. Das war hart, weil ich jeweils von ganz hinten wieder nach vorne fahren musste und das Tempo sehr hoch war», so der 21-Jährige.

Auf der dritten Etappe hatte sich bereits nach elf Kilometern eine anfangs fünfköpfige Gruppe aus dem Feld abgesetzt, war aber schon früh wieder zerfallen. Der maximale Abstand auf das Feld betrug nach gut 80 Kilometern der Etappe sechs Minuten.

Morgen steht nach einem kurzen Transfer nach Haßfurt das Einzelzeitfahren auf dem Programm. Die anspruchsvolle Runde ist 26,1 Kilometer lang. Als erster Fahrer wird um 12.30 Uhr Matthias Schnappka in Haßfurt auf die Runde gehen, wo die Bayern Rundfahrt zuletzt 1995 und damals ebenfalls mit dem Zeitfahren zu Gast war. Als Träger des Gelben Trikots startet Sam Bennett um 14.45 Uhr Uhr in den Kampf gegen die Uhr. Vor den Profis findet auf der gleichen Strecke bereits ein Jedermannrennen und ein Zeitfahren der besten deutschen Paracycling-Athleten statt.

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