Saragossa (dpa/rad-net) - Der belgische Radprofi Kevin de Weert hat bei einem Sturz während des Zeitfahrens der 68. Vuelta einen Halswirbelbruch erlitten. Zudem wurden Brüche des linken Schienbeins und des rechten Schlüsselbeins sowie ein Riss der linken Patellasehne diagnostiziert.
Wie sein Team Omega Pharma-Quick Step mitteilte, habe die schwere Halswirbel-Verletzung aber keine neurologischen Folgen. «Nerven und Rückgrat sind nicht verletzt - das ist entscheidende und erstmal die gute Nachricht», sagte Helge Riepenhof.
Danach machte sich der Teamarzt der Radsport-Mannschaft Pharma Omega-Quick Step auf den Weg von London nach Saragossa, wo der schwer verunglückte belgische Radprofi mit multiplen Verletzungen - unter anderen einem Halswirbelbruch - auf der Intensivstation liegt. «Wenn es sein Zustand zulässt, soll er so schnell wie möglich ins Unfallkrankenhaus nach Hamburg gebracht werden», sagte Riepenhof der Nachrichtenagentur dpa.
De Weert, der nach Mitteilung seines Teams niemals das Bewusstsein verloren hatte, erlitt neben den Brüchen im ersten und zweiten Halswirbel weitere schwere Blessuren, die unter Umständen sein Karriereende bedeuten könnten. Laut Riepenhof zog sich der 31-Jährige bei einem Sturz auf der Abfahrt nach Tarazona auch einen Schlüsselbein- und Schienbeinbruch zu, wobei die Patellasehne riss. Zudem habe er nach den Worten des Mediziners Verletzungen an der Lunge erlitten.
«Der Halswirbelbruch ist eine ganz schwere Verletzung, aber die Chancen stehen bei Kevin gut, dass er mit einem blauen Auge davonkommt. Die erste Nacht hat er gut überstanden», erklärte Riepenhof weiter. Die Verletzung habe keine neurologischen Folgen, hatte es in einer Erklärung der Teamleitung direkt nach dem Unfall geheißen. De Weert war nach dem Sturz sofort ins Miguel Servet-Krankenhaus von Saragossa eingeliefert worden. Die ersten Untersuchungsergebnisse seien Riepenhof nach London, wo er auch praktiziert, übermittelt worden.
Der bei dem Zeitfahren Fabian Cancellara unterlegene Tony Martin versuchte, seinen traumatisierten Teamkollegen zu trösten. «Wenn ich heute gewonnen hätte, hätte ich den Sieg Kevin gewidmet. Er ist heute sehr böse gestürzt. Der relativ starke Wind hat sein Vorderrad ausgehoben, als er auf einem Bergabstück sehr schnell unterwegs war. Wenn man so etwas hört, relativiert sich der ganze Rest wieder. An den zweiten Platz habe ich dann gar nicht mehr gedacht», schrieb Martin am Mittwoch auf seiner Homepage. «In solchen Momenten, weiß man erst mal wieder, was wirklich wichtig im Leben ist. Wir hoffen jetzt alle das Beste für ihn. Gute Besserung auf diesem Weg, Kevin».