Stuttgart (rad-net) - Nach der offiziellen Eröffnung der Hallenradsport-Weltmeisterschaft absolvierten am vergangenen Wochenende das Präsidium des Bund Deutscher Radfahrer (BDR) und Präsidenten der Landesverbände am Rande der WM mehrere Sitzungen. Das Präsidium und die Konferenz der Landespräsidenten tagten zunächst am Freitag, im Rahmen von jeweils eigenen, mehrstündigen Sitzungen. Dann traten beide Gruppen am Samstag zu einer gemeinsamen Sitzung des Verbandsrates zusammen.
«Themen waren zum Beispiel die Situation im Leistungssport und die weiterhin angespannte finanzielle Situation des Verbandes. Ein zentrales Thema war auch die Entwicklung der Mitgliederzahlen. Zwar steigt die Zahl der Mitglieder in den Landesverbänden des BDR erfreulicherweise weiterhin leicht; im Bereich Leistungssport der Jugendlichen gibt es aber Nachwuchsprobleme», erklärte Dr. Manfred Schwarz, BDR-Vizepräsident für Kommunikation.
Schwarz sagte weiter, dass der Verbandsrat der Meinung war, dass die Kooperationen zwischen Vereinen und Schulen ausgebaut werden müsse, da die hier bestehenden Chancen häufig nicht optimal genutzt würden. In Hamburg zum Beispiel unterstütze Vattenfall zwar erheblich allgemeine Rad-Aktivitäten in etlichen Schulen, vor allem im Sinne von sportlicher Bewegung und Geschicklichkeit, habe dabei aber weniger den herkömmlichen Rad-Leistungssportgedanken im Fokus. Viele Vereine dagegen seien primär an der Förderung des klassischen Leistungssports interessiert. «Hier müssten sich die potentiellen Kooperationspartner mehr bemühen, auf eine gemeinsame Linie zu kommen. Das gilt auch für eine mögliche und sehr wünschenswerte Zusammenarbeit zwischen Schulen und Radsportvereinen. Der Ausbau sehr vieler Schulen zu Ganztagschulen bietet dafür großes Potential», so Schwarz. Im Rahmen dessen «treten Präsidium und Verbandsrat auch dafür ein, die Integration von ausländischen Jugendlichen zu erleichtern. Auch hierzu gibt es Vorschläge zur Änderung der in diesem Zusammenhang geltenden Normen», sagte Schwarz.
In seiner Sitzung benannte das Präsidium Ulf Henning aus Eltville als kooptiertes Mitglied des Präsidiums. «Er wird in den Sektoren Sportentwicklung und Marketing arbeiten und rückt damit vorläufig auf die Funktion von Dr. Fritz von Schulz-Hausmann, der kürzlich von seinem Amt als Vizepräsident zurückgetreten war. Henning gilt als international erfahrener Marketingexperte, der ebenfalls als Vorsitzender des RSC Wiesbaden beträchtliche Erfolge aufweisen kann», so Manfred Schwarz.