Glasgow (rad-net) - Lea Sophie Friedrich hat bei den Bahn-Weltmeisterschaften in Glasgow im Sprint Silber gewonnen. Damit holte sie bei ihrem vierten Start ihre vierte Medaille. Emma Hinze musste sich mit dem undankbaren vierten Platz zufrieden geben - genauso wie Roger Kluge im Punktefahren.
Die beiden Finalläufe zwischen Friedrich und Emma Finucane (Großbritannien) verliefen äußerst spannend - und beide gingen sehr knapp aus. Am Ende hatte die Britin zweimal ganz knapp die Nase vorn und sicherte sich vor Friedrich den WM-Titel. Hinze musste sich in zwei Läufen Ellesse Andrews (Neuseeland) geschlagen geben.
«Das war ein hartes Turnier, eine harte Weltmeisterschaft. Ich bin richtig platt, vom Kopf und den Beinen. Ich bin sehr glücklich über die Silbermedaille, auch wenn es am Anfang nicht so aussah. Ich habe alles gegeben, ich kann mir nichts vorwerfen. Emma Finucane ist einfach sehr stark gefahren im Finale. Ich habe noch versucht an ihr vorbei zu fahren, aber es hat nicht gereicht. Ich nehme viel von diesem Turnier hier mit, werde viel Kraft daraus schöpfen und weiter an gewissen Kleinigkeiten arbeiten. Ich habe in jeder Disziplin hier eine Medaille geholt, darauf kann ich stolz sein. Jetzt freue ich mich erst einmal auf den Urlaub», sagte eine glückliche Lea Friedrich nach dem Gewinn der Silbermedaille.
Die deutschen Sprinterinnen haben bei den Titelkämpfen in Schottland die hohen Erwartungen mehr als erfüllt. Zum Auftakt jubelte das Trio Lea Friedrich, Emma Hinze und Pauline Grabosch über Gold im Teamsprint. Dabei pulverisierten sie ihren eigenen Weltrekord auf 45,848 Sekunden. Am zweiten Tag triumphierte Emma Hinze im 500-Meter-Zeitfahren. Friedrich gewann da Bronze, genau wie im Keirin. Mit zwei Goldmedaillen im Teamsprint und Zeitfahren für Emma Hinze und insgesamt vier Medaillen für Lea Friedrich war die Bilanz der deutschen Sprinterinnen wieder einmal vortrefflich.
Kluge schrammte im Punktefahren nur knapp an einer Medaille vorbei. Der 37-Jährige fand immer besser ins Rennen, war stets an der Spitze präsent und konnte auch vier Rundengewinne herausholen, aber trotzdem konnte er nur wenig Punkte sammeln. Zu den 80 Punkten durch die Rundengewinne kamen «nur» neun weitere Zähler hinzu, sodass er am Ende auf 89 Punkte kam. Weltmeister wurde Aaron Gate aus Neuseeland mit 123 Punkten vor Albert Torres (Spanien) mit 107 Punkten und Fabio van den Bossche (Belgien) mit 95 Punkten. Kluge fehlten also sechs Punkte zu Bronze.
Im Keirin waren die beiden Deutschen im Viertelfinale ausgeschieden, sodass Maximilian Dörnbach als auch Marc Jurczyk als 16. gewertet wurden. Weltmeister wurde überraschend Kevin Quintero aus Kolumbien vor Matthew Richardson (Australien) und Shinji Nakano (Japan).