Manchester (rad-net) - Auch mit Ersatzmann Roger Kluge hat der Deutsche Bahnvierer beim Weltcup in Manchester steigende Form präsentiert und sich zumindest bis ins kleine Finale gefahren. Bundestrainer Andreas Petermann hatte kurzfristig den Berliner Robert Bengsch durch den Cottbuser Kluge ersetzen müssen, nachdem Bengsch die ganze Woche unter Zahnbeschwerden litt, die letztlich einen Start verhindert haben. Doch auch in der «Not-Besetzung» mit dem Berliner Henning Bommel, dem Potsamer Robert Bartko, Kluge und dem Cottbuser Stefan Schäfer lief der Vierer harmonisch und qualifizierte sich in 4:09,027 Minuten für den Lauf um Platz drei. «Mit dem Platz bin ich zufrieden, mit der Zeit nicht ganz», sagte Petermann. Allerdings waren mit Ausnahme der Briten, die 3:57,709 Minuten ablieferten, alle Gegner in Reichweite. «Wir haben sogar diesmal einige Nationen hinter uns gelassen, die sonst schneller waren», sagte Bartko. Im Lauf um Bronze unterlag Deutschland schließlich nach einem Reifenschaden gegen die Ukraine.
Silber erkämpften die deutschen Verfolgerinnen. In der Besetzung Madeleine Sandig (Cottbus), Verena Jooß (Friesenheim) und Lisa Brennauer (Durach) unterlag das Trio nach 3000 Metern aber den übermächtigen Britinnen. In der Qualifikation hatte Deutschland in 3:27,482 Minuten knapp den Deutschen Rekord verpasst.
Dafür fuhren die Team-Sprinter in Manchester zu einer neuen nationalen Bestmarke. Robert Förstemann (Gera), Tobias Wächter (Schwerin) und Stefan Nimke (Schwerin) holten in 43,683 Sekunden die Bronzemedaille. In beiden Läufen glänzte vor allem Anfahrer Förstemann. «Seine Zeit war absolute Weltspitze. Aber auch sonst sah es gut aus, es gab kein großes Loch. Ich bin natürlich vor allem mit der Steigerung im kleinen Finale sehr zufrieden», sagte Bundestrainer Detlef Uibel.
Das Team unterbot gleichzeitig die Zeit der Silbermedaillengewinner aus Großbritannien im Finale und aus dem Olympischen Spielen von Peking. Dabei hatte die Qualifikation noch Potentiel gelassen. «Meine erste Runde war fahrtechnisch noch nicht ganz perfekt, ich hatte Probleme mit dem Lenker», so Robert Förstemann trotz persönlicher Bestzeit.
Neben Nimkes Gold über die 1000 Meter hatten an den ersten beiden Tagen Roger Kluge und Robert Bartko Silber im Madison erkämpft, Bronzemedaillen holten Miriam Welte und Dana Glöß im Teamsprint, der Cottbuser Maximilian Levy im Keirin und Kluge im Punktefahren.
Im Gesamtweltcup belegt das BDR-Team nach der ersten Station der Serie Rang zwei. Das deutsche Team hat 96 Punkte, Spitzenreiter Großbritannien 129, Australien auf Platz drei 86 Punkte. Nächste Station des Bahn-Weltcups ist jetzt vom 19. bis zum 21. November Melbourne.
Bahn-Weltcup Manchester: Kluge und Bartko nur um einen Punkt an Gold vorbei
Bahn-Weltcup Manchester: Nimke siegt über 1000 Meter
Kluge/Bartko sollen Schwung für Manchester geben