Panevėžys (rad-net) - Lucas Liß aus Unna hat am Abschlusstag der Bahnradsport-Europameisterschaften in Panevėžys in Litauen überraschend den Titel im Sechskampf Omnium gewonnen.
Der 20-Jährige hatte in allen sechs Teilwettbewerben eine gute Leistung gezeigt. Über die fliegende Runde sowie im Punktefahren wurde er Dritter und fuhr danach im Ausscheidungsfahren auf Platz vier. Damit beendete der Liß bereits den ersten Tag auf Platz eins der Gesamtwertung. Am zweiten Tag wurde er Dritter in der Einerverfolgung sowie im Scratch und machte mit dem Gewinn des 1000-Meter-Zeitfahrens seinen Gesamtsieg perfekt. Liß siegte vor dem Russen Artur Ershov mit 20 Punkten, Rang drei ging am Sonntag an den Litauer Gediminas Bagdonas mit 34 Punkten.
«Es war ein hartes Rennen bis zum Schluss. Aber alles lief bei diesem Omnium perfekt und alles hat zusammengepasst. Betreuer, Mechaniker, Physio, Familie und das neue Rad von der FES. Jetzt bin ich froh, dass ich mit meinem langersehnten Trikot nach Hause komme», sagte der glückliche Europameister gegenüber «rad-net». «Lucas hat diesen Wettbewerb sehr souverän gemeistert und konnte seine Führung auch im letzten Wettkampf verteidigen», lobte Bundestrainer Sven Meyer.
Bei den Frauen verpasste Mieke Kröger hingegen eine Medaille. Nach einem mäßigen ersten Wettkampftag, wo sie Siebte über die fliegende Runde, Achte im Punktefahren und Sechste im Ausscheidungsfaren wurde, konnte die junge Rennfahrerin vom RV Teutoburg Brackwede am zweiten Tag ihre Stärken in der Einerverfolgung, die sie gewann und im Scratch, wo sie Zweite wurde, zeigen. Danach lag sie auf dem vierten Platz. Im abschließenden 500-Meter-Zeitfahren reichte es jedoch nur für Platz acht. Dies bedeutete letztendlich den sechsten Rang in der Gesamtwertung mit 32 Punkten. Den Sieg holte sich Tatiana Sharakova aus Weißrussland mit 18 Punkten.
Im Keirin-Tunier konnte der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) einen Doppelsieg feiern: Der Schweriner Tobias Wächter gewann vor seinem Teamsprint-Kollegen Joachim Eilers. Nachdem beide souverän durch die Vorrunden gekommen waren, holten sie sich im Finale vor Denis Dmitriev aus Russland Gold und Silber.
Mit der stolzen Medaillensammlung von vier Gold, drei Silber- und einer Bronzemedaille belegte der BDR Platz eins in der Mannschaftswertung vor Russland. «Die Leistungen unserer Athletinnen und Athleten bei der Bahn-EM in Litauen sind ein richtungsweisendes Signal. Bommel war der einzige Fahrer mit viel Erfahrung, die übrigen kommen alle aus dem U23-Bereich. Darum ist gerade das Ergebnis des Vierers gut für die Moral der ganzen Mannschaft», so Sportdirektor Patrick Moster.