London (dpa) - Sprint-Bundestrainer Detlef Uibel hat wenige Stunden vor der Teamsprint-Entscheidung der Männer in London den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) kritisiert.
«Ich kann die Entscheidung des DOSB nicht nachvollziehen, Philip Hindes für das britische Team freizugeben. Immerhin stehen wir im sportlichen Wettstreit», erklärte Uibel. Der gebürtige Krefelder Hindes startete als Junior erfolgreich für Deutschland, ehe er Ende 2010 die britische Staatsbürgerschaft annahm. Am Donnerstag ist der 19 Jahre alte der Anfahrer für Titelverteidiger Großbritannien mit Jason Kenny und Sir Chris Hoy.
«Sportlich kann ich die Entscheidung von Hindes nachvollziehen. Bei uns hätte er es schwer gehabt, sich durchzusetzen. Der Weg gibt ihm recht», sagte Uibel, dessen Mannschaft bereits in der Qualifikation auf die Briten treffen wird. Sportpolitisch sei der Wechsel für ihn dagegen nicht nachvollziehbar.
«Da gibt es klare Regularien und normalerweise eine vierjährige Sperre», erklärte Uibel im olympischen Dorf. Der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) habe keine Chance gehabt, zu reagieren. «Wir wurden erst informiert, als der Wechsel bereits über die Bühne war», erklärte der Cottbuser.