Hagen (rad-net) - Trek-Segafredo-Fahrer Jack Bobridge muss seine Karriere im Alter von nur 27 Jahren beenden. Rheumatoide Arthritis, die sich durch den intensiven Trainings- und Rennbetrieb verschlechtert habe, zwingt den amtierenden australischen Straßenmeister dazu, frühzeitig vom Rennsattel zu steigen.
2010 war die Krankheit bei Bobridge festgestellt worden. Danach konnte er nur durch eine mittlerweile stark kritisierte Ausnahmeregelung für Kortison den Belastungen standhalten. «Die Schmerzen sind in meinen Händen, in den Füßen und im Rücken. Wenn der Schmerz aufflammt, muss der Körper damit umgehen. Eine Grand Tour ist ohnehin schon hart genug. Ich könnte mich noch drei oder vier Jahre durchkämpfen, aber mit 40 oder 50 ist dann der Schaden da und die Arthritis in meinem Körper. Ich glaube einfach nicht, dass es das wert ist», erklärte der Ex-Bahnspezialist gegenüber einer australischen Zeitung.
Bobridge beendete in diesem Jahr mit dem Giro d’Italia erstmals eine Grand Tour und gewann in Rio Silber mit dem australischen Team in der Mannschaftsverfolgung. Trotz des frühen Karriereendes hat er einen beeindruckenden Palmarès vorzuweisen. Bobridge wurde auf der Bahn insgesamt zwölf Mal australischer Meister und fünf Mal Weltmeister, während er auf der Straße vier Mal den nationalen Meistertitel und einmal den U23-Weltmeistertitel im Einzelzeitfahren einfahren konnte. Einzig ein Olympiasieg blieb ihm verwehrt. «Es ist lustig, denn mein Großvater war Staatsmeister, mein Vater war nationaler Meister und ich Weltmeister. Vielleicht kann eines meiner Kinder das Olympische Gold noch hinzufügen», scherzt Bobridge.