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Der Schweizer Fabian Cancellara zeigt sich beim Einzelzeitfahren der 1. Etappe in Topform.
05.07.2009 11:21
Auftaktsieger Cancellara lobt Sportnation Schweiz

Monte Carlo (dpa) - Fabian Cancellara singt ein Loblied auf die Sportnation Schweiz. «Wir sind ein kleines Land, aber haben gute Sportler», sagte der Eidgenosse, nachdem er zum dritten Mal in seiner Karriere beim Auftakt-Zeitfahren der Tour de France ins Gelbe Trikot gerast war.

Seinen «verrückten Traum», die Frankreich-Rundfahrt einmal zu gewinnen, wird das Kraftpaket wohl niemals verwirklichen können. Aber die erste Tour-Woche im Maillot Jaune zu fahren, wie nach seinem Prolog-Sieg 2007 in London, ist dafür umso realistischer: «Ich will Gelb nicht wieder hergeben. Es wäre toll, es für sieben Tage zu tragen.»

Dafür muss der starke Saxo-Bank-Radrennstall von Bjarne Riis, der sich nach Carlos Sastres Gesamtsieg 2008 in diesem Jahr sofort wieder das Leader-Trikot geschnappt hat, wohl nur das Mannschaftszeitfahren in Montpellier schadlos überstehen. Denn erst am 10. Juli steht die erste Klettertortur in den Pyrenäen an - und Cancellara, der wie 2007 mit der Startnummer 33 gewann, damit vor der Ablösung.

Dass sein Team-Kollege die Weltelite im Fürstentum klar in den Schatten stellen würde, war dem Berliner Jens Voigt schon vorher klar. «Fabian wird die alle an die Wand klatschen», tönte der Routinier, nachdem er den 15,5 Kilometer langen Kurs hinter sich gebracht hatte. Im Vorjahr war Cancellara in seiner Spezialdisziplin noch von Stefan Schumacher, später als Dopingsünder enttarnt, düpiert worden. Diesmal war «der stärkste Zeitfahrer der Welt», so die ebenso realistische wie selbstbewusste Eigen-Einschätzung des Olympiasiegers, eine Klasse für sich.

Bereits in der Tour-Vorbereitung hatte Cancellara angedeutet, dass er nach einem verpatzten Frühjahr in Topform nach Frankreich reisen würde. Der Berner, bislang nicht als Kletterspezialist aufgefallen, verblüffte bei der Tour de Suisse mit Attacken am Berg und gewann erstmals sein Heimrennen. Um wie im Vorjahr «Sportler des Jahres» seines Heimatlandes werden zu können, muss er aber wohl seinen «verrückten Traum» draufpacken. Denn in diesem Jahr dürfte wieder Tennis-Rekordjäger Federer seinen angestammten Platz in der Schweizer Sport-Hierarchie einnehmen.


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