Madrid (dpa) - Gegenwind für Alberto Contador: Im Dopingverfahren gegen den dreimaligen Tour-Sieger hat nach dem Radsport-Weltverband UCI auch die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA den Freispruch für den Spanier angefochten.
Wie die Agentur mitteilte, legte sie beim Internationalen Sportgerichtshof CAS Einspruch gegen die Entscheidung des spanischen Radsport-Verbandes (RFEF) ein. Dieser hatte Contador trotz eines positiven Doping-Tests freigesprochen.
Die WADA nannte offiziell keine Begründung. Sie nahm sich mit ihrer Entscheidung aber weniger Zeit als die UCI. Während der Weltverband seine 30-Tage-Frist bis zum letzten Tag ausgeschöpft hatte, benötigte die Anti-Doping-Agentur für ihren Einspruch nur vier Tage innerhalb der gesetzten Frist von drei Wochen.
Der Spanier war bei der vergangenen Tour de France positiv auf das Kälbermastmittel Clenbuterol getestet worden. Er führte dies auf den Verzehr eines verunreinigten Steaks zurück. Bis zum Urteil der letzten sportjuristischen Instanz in Lausanne bleibt der Saxo-Bank-Profi startberechtigt. Contador gewann am Sonntag die hochkarätig besetzte Katalonien-Rundfahrt und will beim Giro d'Italia starten.
Ob er bei der Tour seinen Titel verteidigen kann, hängt nicht nur davon ab, wie der CAS über die Einsprüche entscheidet, sondern auch davon, wie lange das Verfahren dauert. Ein dreiköpfiges CAS-Gremium wird das Urteil fällen. Je einen Richter werden Contador und die UCI nominieren, der Vorsitzende des Gremiums wird vom CAS selbst bestimmt.
Bei den letzten vor dem CAS verhandelten Dopingfällen hatte sich in den vergangenen fünf Jahren von Danilo Hondo bis Franco Pellizotti der Gang der Radprofis nach Lausanne aus deren Sicht nie gelohnt. Niemals gab es einen Freispruch.