Berlin (dpa/rad-net) - Deutschlands Top-Sprinter verzichten auf einen Start bei der Straßenrad-WM Ende September in Florenz.
«Wir haben uns den WM-Kurs angeschaut und festgestellt, dass er zu schwer ist. Als reiner Sprinter habe ich dort im Normalfall keine Siegchance», sagte der Erfurter Marcel Kittel «Sport Bild Plus».
Zuvor hatte bereits der gebürtige Rostocker André Greipel (Lotto-Belisol) aus dem selben Grund abgesagt. «Ich fahre die WM nicht, der Kurs ist nichts für mich», hatte der Deutsche Meister gestern in Hamburg erklärt.
Der Kurs des WM-Straßenrennens führt über 272 Kilometer und weist insgesamt 4500 Höhenmeter auf. Auf dem zehnmal zu fahrenden Rundkurs zwischen Lucca und Florenz gibt es zwei schwere Steigungen zu bewältigen. Nach Experten-Meinung kommt das Profil eher Klassikerspezialisten entgegen. Gute Chancen werden John Degenkolb (Argos-Shimano) aus Erfurt zugesprochen, der erst am Sonntag die Cyclassics in Hamburg gewonnen hatte.
«Ich hoffe auf einen Platz im Aufgebot, es wäre für mich eine große Ehre, das Nationaltrikot zu tragen», sagte Degenkolb nach seinem Erfolg in Hamburg. Im vergangenen Jahr war der 24-Jährige bei der WM in Valkenburg als Kapitän der deutschen Mannschaft auf den vierten Platz gefahren.
Kittel, der dieses Jahr vier Etappensiege bei der 100. Tour de France gefeiert hatte, kündigte trotz des WM-Verzichts an: «Ich will in diesem Jahr noch ein paar Siege einfahren.» Bisher hat der Profi des Rennstalls Argos-Shimano 15 Saisonerfolge auf seinem Konto.
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