Aigle (dpa) - Neben Lance Armstrong hat offenbar auch der zweimalige Tour-de-France-Gewinner Alberto Contador eine bevorzugte Behandlung durch die frühere Führung des Radsport-Weltverbandes UCI erhalten.
Das geht aus dem Bericht der unabhängigen Untersuchungskommission CIRC hervor. Demnach wurde der Spanier Contador von dem positiven Dopingtest auf Clenbuterol persönlich in seinem Heimatland bei einem Treffen mit drei UCI-Funktionären informiert. Kontaminiertes Fleisch wurde dabei als mögliche Ursache der positiven Probe erörtert.
Mehrere Befragte hätten die Vorgehensweise der UCI als «seltsam» empfunden. «Die CIRC hat kein Beispiel gefunden, in dem diese Vorgehensweise auch bei anderen Fahrern angewendet wurde», hieß es in dem Bericht. Der Fall Contador sei ein Beispiel für das «schlechte öffentliche Management von Krisensituationen» durch die UCI. Dass der Weltverband die positive Probe vertuschen wollte, konnte durch die Kommission aber nicht nachgewiesen werden.
Bei Contador waren während der Tour 2010 geringe Spuren von Clenbuterol in einer Probe entdeckt worden. Der Spanier wurde von seinem Heimatverband zunächst freigesprochen worden. Dieses Urteil wurde vom Internationalen Sportgerichtshof CAS kassiert und in eine zweijährige Sperre umgewandelt.
CIRC-Bericht: UCI schützte Armstrong