Paris (dpa) - Der Profirennstall Astana mit Rad-Stars wie Alberto Contador und Lance Amstrong soll bei der Tour de France 2009 Gesetze gebrochen haben. «Die Schlinge zieht sich um Astana zu», berichtet die Pariser «Le Monde» im Internet unter Berufung auf die Pariser Staatsanwaltschaft.
Gendarmen des für Dopingvergehen zuständigen Amts Oclaesp hätten bei Astana sogenannte Perfusionskits sichergestellt. Bereits der Besitz dieser Ausrüstung zur Verbesserung der Durchblutung sei strafbar. In den Abfalleimern der Hotelzimmer des Astana-Teams fanden die Fahnder außerdem Spritzen und Nadeln verschiedener Größen. Daran wurden bisher nur Polypeptide nachgewiesen, weitere Analysen sollen folgen. Polypeptide mit mehr als 100 Aminosäuren werden auch als Proteine bezeichnet und als Nahrungsergänzungsmittel angeboten.
Der Vizestaatsanwalt Dominique Pérard konzentriere seine vorläufigen Ermittlungen auf Astana, nachdem gegen andere Teams nicht genügend Indizien vorlägen, heißt es in dem Bericht. Sieben genetische Profile wurden angelegt. Um die Fahrer zu identifizieren, müsste allerdings erst der Welt-Radsportverband UCI der Pariser Justiz die Blutprofile der Fahrer übermitteln.
Astana hatte die Tour 2009 dominiert. Der Spanier Contador hatte den Gesamtsieg geholt, sein zuvor siebenmal erfolgreicher Stall-Rivale Armstrong war auf Platz drei gefahren. Der Amerikaner wird künftig das neue Radio-Shack-Team anführen, zu dem auch sein bisheriger Astana-Kollege Andreas Klöden gehört.