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Vincenzo Nibali überquert mit ausgebreiteten Armen die Ziellinie.
22.05.2010 18:40
Arroyo neuer Giro-Spitzenreiter - Nibali siegt

Asolo (dpa) - Der spanische Radprofi David Arroyo ist neuer Gesamtführender beim Giro d'Italia. Arroyo löste nach der 14. Etappe den Australier Richie Porte ab, der am 19. Mai überraschend das Rosa Trikot erobert hatte.

Den Tagessieg nach der Fahrt über den 1675 Meter hohen Monte Grappa holte sich der Italiener Vincenzo Nibali, der selbst schon Rosa getragen hat. Nibali entwischte auf der langen Abfahrt und sorgte für den dritten Tagessieg der Gastgeber nacheinander. Den Sprint der drei Verfolger gewann sein Liquigas-Teamkollege Ivan Basso vor Michele Scarponi. Vierter hinter drei Italienern wurde Weltmeister Cadel Evans aus Australien.

Bester Deutscher bleibt nach 205 Kilometern von Ferrara nach Asolo Linus Gerdemann, der sich auf Platz fünf verbesserte. Der Milram- Kapitän erreichte in der ersten Verfolger-Gruppe um den bisher zweitplatzierten Arroyo als Tages-Neunter das Ziel. «Das stimmt mich optimistisch. Eigentlich bin ich nicht hergekommen, um auf das Klassement zu fahren. Aber jetzt fange ich doch an, darüber nachzudenken», sagte Gerdemann der Nachrichtenagentur dpa.

Der bisher führende Porte konnte am schweren Anstieg schon früh nicht mehr folgen. Olympiasieger Bradley Wiggins, der das Auftakt- Zeitfahren in Amsterdam gewonnen hatte, startete die erste ernstzunehmende Attacke aus dem Kreis der Favoriten. Der Brite fiel aber ebenso zurück wie der Kasache Alexander Winokurow. Der einstige Spitzenreiter wurde Tages-Fünfter, verlor in der Gesamtwertung aber Zeit auf seine Konkurrenten.

An der Spitze blieben Nibali, Evans, Ex-Giro-Sieger Basso und Scarponi übrig. Das Quartett passierte viereinhalb vor Minuten vor Porte den Gipfel. Nibali raste auf der halsbrecherischen Abfahrt davon und verteidigte den Vorsprung auf dem letzten Flachstück.

Am Pfingstsonntag könnten die am 19. Mai zurückgefallen Favoriten weitere Zeit auf die Spitze gut machen. Denn dann befindet sich das Ziel auf dem 1730 Meter hohen Monte Zoncolan. Dieser Berg könnte Gerdemann bei allem Optimismus bremsen: «Der Zoncolan liegt mir nicht so», sagte der gebürtige Münsteraner.


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