Guardia Sanframondi (dpa/rad-net) - Nikias Arndt hat auf der achten Etappe des 104. Giro d'Italia für die bislang beste deutsche Platzierung gesorgt. Der 29-Jährige vom Team DSM belegte nach 170 Kilometern von Foggia nach Guardia Sanframondi den dritten Platz hinter Victor Lafay (Cofidis) und Francesco Gavazzi (Eolo-Kometa).
Während sich die Favoriten auf der hügeligen Etappe schonten, war Teil einer neunköpfigen Fluchtgruppe, die sich nach 60 Kilometern gebildet hatte und neben dem späteren Tagessieger auch aus Sprinter Fernando Gaviria (UAE-Team Emirates) und Victor Campenaerts (Lotto-Soudal) bestand. Die Gruppe holte bis zu sieben Minuten Vorsprung heraus.
Da der Vorsprung der Spitzengruppe komfortabel war, begannen bereits am Bocca della Selva 50 Kilometer vor dem Ziel die ersten Attacken aus der Gruppe, die aber allesamt nicht erfolgreich waren. Kurz vor dem drei Kilometer langen Schlussanstieg versuchte vor allem Campenaerts seinen Mitstreitern zu entkommen und konnte sich dann sogar zwischenzeitlich zusammen mit einem weiteren Rennfahrer absetzen.
Doch Lafay präsentierte sich stark und holte das Duo zurück, um seinerseits das Tempo zu verschärfen und mit einem Vorsprung von 36 Sekunden den Tagessieg vor Gavazzi und Arndt zu feiern.
Der Ungar Attila Valter (Groupama-FDJ) verteidigte sein Rosa Trikot ohne Probleme erfolgreich, wenngleich die Gruppe der Favoriten fast fünf Minuten hinter den Ausreißern ins Ziel kam. Er führt elf Sekunden vor Remco Evenepoel (Deceuninck-Quick Step) und 16 vor Egan Bernal (Ineos Grenadiers). Der deutsche Podiumskandidat Emanuel Buchmann (Bora-hansgrohe) liegt als 15. weiterhin 1:40 Minuten hinter Valter.
Nach gut 40 Kilometern hatte der zweimalige Etappensieger Caleb Ewan das Rennen aufgeben müssen. Der Führende in der Sprintwertung wurde nach Angaben seines Rennstalls Lotto-Soudal von Knieschmerzen ausgebremst. Der 26-jährige Ewan hatte erst am Freitag die siebte Etappe für sich entschieden und zuvor bereits das fünfte Teilstück im Sprint gewonnen.
Am Sonntag wird das Terrain anspruchsvoller. Auf den 158 Kilometern von Castel Di Sangro nach Campo Felice müssen die Fahrer vier Bergwertungen überwinden. Im Finale wartet der sechs Kilometer lange Schlussanstieg mit teilweise nicht asphaltierter Straße und Steigungen von bis zu 14 Prozent.