Berlin (dpa) - Das sportliche Duell zwischen Lance Armstrong und Alberto Contador ist klar entschieden, der verbale Schlagabtausch der Noch-Teamkollegen geht nach der Tour de France umso heftiger weiter.
Armstrong warf dem Tour-Sieger mangelnden Mannschaftsgeist vor, nachdem der spanische Radprofi erklärt habe, auf persönlicher Ebene keine Beziehung zum siebenmaligen Gewinner und Astana-Gefährten Armstrong zu haben. «Ich habe ihn nie bewundert und werde es nie tun», sagte Contador nach der Rückkehr in die Heimat.
Armstrong reagierte prompt. «Hey Pistolero, es gibt kein 'Ich' im 'Team'», schrieb der Texaner im Internet-Dienst «Twitter» in Richtung Contadors, der «viel zu lernen» habe. «Ein Champion wird auch daran gemessen, wie sehr er seine Mannschaftskollegen und seine Gegner respektiert.» Armstrong hatte sich Contador bei seinem Comeback letztlich klar geschlagen geben müssen, als Dritter aber immerhin den Sprung auf das Podium geschafft. 2010 will der 37-Jährige im neuen Team Radio Shack als unangefochtener Kapitän bei der Tour starten.
Der Astana-Rennstall wirbt offenbar mit einem neuen Angebot um Contador. Wie die französische Sportzeitung «L'Equipe» berichtet, will das Team mit ihm nach dem zweiten Triumph in Paris bis 2012 oder sogar 2013 verlängern und ihn zum uneingeschränkten Kapitän machen.
Der Kasache Alexander Winokurow, der nach Ablauf seiner Dopingsperre wieder startberechtigt ist, habe Contador zugesichert, ihm als Edelhelfer zur Seite stehen. Wie es weiter heißt, solle Winokurow sein Comeback bei der Spanien-Rundfahrt vom 29. August bis 20. September geben. Andreas Klöden werde hingegen mit Armstrong von Astana zu Radio Shack wechseln. «Wo immer ich auch hingehe, werde ich nach Kollegen suchen, die zu 100 Prozent auf meiner Seite sind», betonte Contador.