Hamburg (dpa) - In den Doping- und Betrugsermittlungen um Lance Armstrong haben die US-Behörden Beweismaterial eines Rechtsstreits aus dem Jahr 2004 eingefordert.
Damals hatte die Versicherung SCA Promotions sich geweigert, dem Radprofi versprochene Preisgelder zu zahlen, weil der Amerikaner des Dopings verdächtigt wurde. Armstrong klagte und SCA musste dem Tour-de-France-Sieger umgerechnet rund sechs Millionen Euro überweisen. Die Unterlagen aus jenem Fall sollen nun erneut unter die Lupe genommen werden. Der damalige Anwalt von SCA, Jeffrey Tillotson, teilte mit, dass seine Kanzlei die geforderten Dokumente aushändigen werde.
In den Akten sind unter anderem die Protokolle der Aussagen des früheren Tour-Siegers Greg LeMond, der Armstrong auch gegenwärtig schwer belastet. Daneben hatten 2004 Armstrongs früherer Teamkollege Frankie Andreu und dessen Frau ausgesagt, von dem Texaner im Jahr 1996 in einem Krankenhaus erfahren zu haben, dass er gedopt habe.
Armstrong hat Doping stets bestritten, ist in den letzten Wochen aber immer mehr unter Druck geraten. Ausgelöst von der Doping-Beichte und schweren Vorwürfen seines früheren Weggefährten Floyd Landis ermitteln die Behörden in den USA gegen den 38-Jährigen, der am Wochenende seine letzte Tour de France beendet hatte.