Albstadt (rad-net) - Albstadt wird sich für die Ausrichtung der Cross-Country-Weltmeisterschaft 2016 bewerben. Gestern hat der Gemeinderat der Kommune auf der Schwäbischen Alb seine Zustimmung erteilt. Bei einem Zuschlag würde es zum ersten Mal seit 1995 in Kirchzarten wieder eine MTB-WM in Deutschland geben.
Seit Beginn der offiziellen UCI-Mountainbike-Weltmeisterschaften 1990 wurden die Downhill- und die Cross-Country-Wettbewerbe immer am gleichen Ort ausgetragen. Seit ungefähr zehn Jahren lässt das Reglement eine Trennung zwar zu, doch bisher fiel die Wahl immer auf eine Gesamtbewerbung. Im Herbst, beim Meeting der Weltcup-Veranstalter gab der Radsport-Weltverband UCI jedoch zu verstehen, dass die WM 2016 auch in zwei Events aufgeteilt werden könne, die Cross-Country-Disziplinen und die Downhill-Rennen also an verschiedenen Orten und zu verschiedenen Terminen ausgetragen werden könnten.
So kamen plötzlich auch Veranstalter in Frage, die aufgrund der topographischen Gegebenheiten nur Cross-Country und Eliminator anbieten können. Stephan Salscheider, Geschäftsführer der Skyder Sportpromotion, sah für Albstadt eine einmalige Chance. «Nach der Aussage bei diesem Meeting sind wir hellhörig geworden. Wir haben schon viel zu lange in Deutschland keine WM mehr gehabt. Für den Sport hier ist es an der Zeit. Wir wollen die Chance beim Schopfe packen», erklärt Salscheider, der mit seiner Agentur auch die Organisation übernehmen würde, weshalb er die Initiative ergriffen und bei der Stadt Albstadt angeklopft hat. Wenn Albstadt den Zuschlag bekäme, dann wären es lange 21 Jahre her, dass im Schwarzwald die Weltmeisterschaft stattgefunden hätte.
Der Bund Deutscher Radfahrer hat per Präsidiumsbeschluss der Bewerbung seine Unterstützung und den notwendigen «Letter of Support» an die UCI gerichtet.
Laut eines Berichts des Zollernalb-Kurier hat der Gemeinderat der Stadt Albstadt gestern Abend einstimmig die zur Bewerbung abgesegnet, nachdem bei einer ersten Diskussion vor Wochen noch präzisere Angaben gefordert wurden. Die sind jetzt vorgelegt worden. Vom Gesamtbudget von 630.000 Euro will die Stadt für 120.000 Euro geradestehen.
Bis zum 11. Juni darf man in Albstadt jetzt hoffen und bangen. Dann entscheidet das Management-Komitee der UCI. Laut der UCI-Eventkoordinatorin Melanie Leveau liegt in Aigle noch keine offizielle Bewerbung vor, logischerweise auch noch nicht aus Albstadt. «Wir haben einige Kandidaten, darunter auch einen Triple-Veranstalter [alle Disziplinen, Anm. d. Red.], die uns wie Albstadt ihre Bewerbung angekündigt haben. Ich bin mir sicher, dass wir bis Ende nächster Woche dann Bewerbungen vorliegen haben», erklärt Leveau gegenüber «rad-net.de». Bewerbungsschluss ist der 1. April. Wer die Kandidaten sind, wollte sie nicht verraten.
In Albstadt findet vom 30. Mai bis zum 1. Juni zum zweiten Mal ein Cross-Country- und Eliminator-Weltcup statt.