Pontivy (rad-net) - Julian Alaphilippe bereut den Verlust des Gelben Trikots bei der gestrigen zweiten Etappe der Tour de France nicht. Der Franzose erklärte hingegen, alles gegeben zu haben und deshalb mit seinen Leistungen an der Mûr-de-Bretagne zufrieden zu sein.
Alaphilippe war am Samstag in Brest stark in die diesjährige Frankreich-Rundfahrt gestartet. Der Franzose kämpfte sich nach vorne und setzte rund zwei Kilometer vor dem Ziel in Landerneau eine Attacke, wo er anschließend als Etappensieger das Maillot Jaune übernahm. Vor der gestrigen Etappe an der Mûr-de-Bretagne hatte Alaphilippe dann verkündet, dass die Verteidigung des Gelben Trikots die höchste Priorität für ihn besitze. Der 29-Jährige startete mit einem 18-Sekunden-Vorsprung auf Mathieu van der Poel (Alpecin-Fenix) in das Rennen, doch schon am ersten Anstieg der Mûr-de-Bretagne griff der Niederländer an sammelte an der Bergwertung den Zeitbonus von acht Sekunden ein.
Auch beim zweiten Anstieg der Mûr-de-Bretagne war Van der Poel nicht zu stoppen, als er 700 Meter vor der Ziellinie erneut antrat und sie schließlich als Erster überquerte. Alaphilippe kam acht Sekunden hinter dem 26-Jährigen als Fünfter ins Ziel und musste damit das Gelbe Trikot an den Niederländer abgeben.
«Ich bereue nichts, ich habe mein Maximum gegeben und meine Beine waren nach der ersten Etappe gestern etwas schwer», erklärte Alaphilippe im Ziel. «Ich habe versucht, bei seinem ersten Angriff zu reagieren, ich habe versucht, vor dem letzten Anstieg zu sparen, um möglichst viel Kraft zu haben. Aber wenn es nicht dein Tag ist, ist es nicht dein Tag. [...] Gestern war er enttäuscht, aber er kam trotzdem zu mir, um mir zu gratulieren. Wir sind uns als Rennfahrer ähnlich, und er ist ein verdienter Träger des Maillot Jaune.»
Auf der heutigen, dritten Etappe der Tour de France trägt der Weltmeister aber trotzdem nicht sein Regenbogentrikot – dies hätte Alaphilippe auch als «nicht so schlecht» empfunden –, sondern erstmals das Grüne Trikot, das er mit seiner gestrigen Leistung verteidigen konnte: «Jetzt habe ich alle Trikots von der Tour, was auch etwas ganz Besonderes ist.» 2018 brachte der Franzose das Bergtrikot sogar bis nach Paris und 2016 trug er zwischenzeitlich das Weiße Trikot des besten Nachwuchsfahrers.