Alanya (rad-net) - Die Sonthofenerin Nadine Rieder hat in der Türkei den Alanya MTB-Cup gewonnen und ihren zweiten Sieg in diesem Jahr gefeiert. Ben Zwiehoff aus Essen eroberte bei den Herren ebenfalls das Podest und nahm als Dritter 30 Weltranglisten-Zähler mit nach Hause.
«Für mich war es nach der Trainingspause ein Einstieg in die neue Saison. Natürlich habe ich gehofft, auch ein paar Punkte zu holen», erklärte Nadine Rieder (AMG-Rotwild) zu ihren Absichten bei dem Wettkampf in einer Phase des Jahres, in der die Cross-Country-Fahrer gerade erst wieder ihr Training für die kommende Saison aufnehmen. Die Deutsche Sprint-Meisterin hätte allerdings nicht gedacht, dass es so viele Punkte werden könnten, waren doch mit der WM-Dritten Yana Belomoina (Betch.nl Superior Brentjens), der serbischen Meisterin Jovana Crnogorac und der Russin Ekaterina Anoshina höher eingeschätzte Fahrerinnen am Start.
«Ich wollte erst mal schauen, wie gut ich mithalten kann», so die Sonthofenerin. Nach der Startrunde waren aber nur noch Belomoina und Crnogorac hinter ihr. Und nach dem ersten technischen Anstieg und der folgenden Abfahrt war es wie schon bei ihrem Sieg im August beim BMC Racing Cup in Muttenz: «Als ich mich umdrehte, war ich alleine. Dann bin ich einfach zugefahren.» Nach der ersten Runde hatte Rieder einen Vorsprung von rund 30 Sekunden auf Belomoina, die später, anscheinend wegen Magen-Problemen, das Rennen aufgab.
Nadine Rieder zog an der Spitze einsam ihre Kreise und am Ende wurden nach 1:31:22 Stunden Fahrzeit 8:01 Minuten Vorsprung auf Anoshina gemessen. Was noch erstaunlicher ist, als der Sieg an sich. «Da war ich selber ganz baff», bekannte Nadine Rieder. «Die Strecke lag mir super. Da waren viele kurze, steile und technische Anstiege und auch sonst viele technischen Passagen drin.»
Dritte wurde Kerry Macphee aus Großbritannien.
Ben Zwiehoff (Bergamont), der längere Anstiege etwas mehr liebt, landete bei den Herren 2:19 Minuten hinter dem Russen Timofei Ivanov und 24 Sekunden hinter dem Weltranglisten-29. Michal Lami aus der Slowakei auf Platz drei. Auch für ihn hat sich der Wochenend-Trip zu dem gut organsierten Rennen in der Türkei damit gelohnt.
30 Punkte machen sich für den U23-Fahrer in der Weltrangliste schon bemerkbar und so könnte der Team-Europameister am Jahres-Ende unter den besten 200 notiert sein. Mehr Punkte hat der Essener in diesem Jahr noch in keinem Rennen geholt.