Oyama (dpa) - Ihr Ergebnis war Masomah Ali Zada gar nicht so wichtig. «Allein, dass ich hier bin, ist eine Botschaft von Hoffnung und Frieden. Und diese möchte ich verbreiten», sagte die Afghanin.
Ali Zada war beim olympischen Einzelzeitfahren als Mitglied des Flüchtlingsteams gestartet. Die 25-Jährige wurde erwartungsgemäß Letzte und war dabei fast 14 Minuten langsamer als Olympiasiegerin Annemiek van Vleuten. Aber das war, wie gesagt, nicht das Thema.
Allein der Weg Ali Zadas von Kabul an den Fuß des Mount Fuji war außergewöhnlich. Als Teenager hatte sie in Afghanistan mit dem Radsport begonnen. Und in dem konservativen Land viel Ablehnung erfahren. «Die Leute haben einfach nicht verstanden, was ich da mache. Hier bin ich unter anderen Athleten und fühle mich ganz normal», berichtete die Studentin.
Die Ablehnung in der Heimat führte soweit, dass ihre Trainingsgruppe mit Steinen beworfen wurde, einmal war ein Teammitglied absichtlich von einem Auto angefahren worden. Ali Zada verlegte ihr Training zuerst in die frühen Morgenstunden, wanderte 2016 mit ihren Eltern und Geschwistern aber endgültig aus. In Frankreich hat sie nun ein neues Zuhause gefunden, mit dem Vater als wichtigster Bezugsperson. «Er hat mich als Einziger immer unterstützt und motiviert.»