Astana (dpa) - Platz eins in der Nationenwertung vor Australien und acht Medaillen: Der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) könnte mit der Ausbeute beim Bahn-Weltcup in Astana/Kasachstan rundherum zufrieden sein - wenn da nicht das Sorgenkind Bahnvierer wäre.
Dessen Chancen auf eine Olympia-Qualifikation für London sind trotz eines sechsten Platzes weiter gesunken. Straßenprofi Roger Kluge (Cottbus) siegte in Astana im Omnium, genau wie die Teamsprinter.
Zum Abschluss des ersten von vier Weltcups belegte Kristina Vogel aus Erfurt im Keirin Platz zwei. Nach Platz fünf im Sprint musste sich die 20-Jährige im Finale nur der ehemaligen Weltmeisterin Clara Sanchez (Frankreich) beugen. Zuvor hatte Lisa Brennauer aus Durach überraschend den vierten Platz im Omnium belegt. Der Sieg ging an die Russin Jewgenia Romanjuta. Ebenfalls Rang vier ging im Sprint an Robert Förstemann aus Gera. Den Sieg holte der vierfache Olympiasieger von Peking, Chris Hoy aus Großbritannien.
Bereits am Vortag konnte Kluge den Mehrkampf der Männer gewinnen. «Roger hat mit seiner Leistung gezeigt, dass er zu den besten der Welt gehört und seinen Anspruch auf den Olympiastartplatz in London ein weiteres Mal untermauert», sagte Bundestrainer Sven Meyer. Zwei Wochen nach Platz sechs bei der EM gewann der Lausitzer überlegen vor dem Koreaner Cho und Elia Viviani aus Italien. Für Kluge war es der dritte Weltcup-Erfolg seiner Laufbahn nach Erfolgen im Scratch (2007) und Madison (2008).
Für eine weitere BDR-Medaille sorgte der Cottbuser Nikias Arndt in der 4000-Meter-Einerverfolgung als Dritter. Der deutsche Meister setzte sich im kleinen Finale in 4:24,184 Minuten gegen den Dänen Rasmus Christian Quaade (4:25,406) durch. Der Sieg ging an den Australier Glenn Oshea (4:22,048). Arndt hatte Bronze im Scratch gewonnen.