Tours (rad-net) - Fernando Gaviria (Etixx-QuickStep) hat Paris-Tours (1.HC) gewonnen. Der 22-jährige Kolumbianer siegte nach 252,5 Kilometern von Dreux nach Tours im Massensprint vor Arnaud Démare (FDJ) und Jonas Van Genechten (IAM-Cycling).
Die Organisatoren hatten zum einen die Distanz verlängert und zum anderen die Hügel im Finale gestrichen, um den Spintern eine bestmögliche Vorbereitung auf die Straßenweltmeisterschaft in Doha zu ermöglichen. Das Rennen wurde dementsprechend von den Sprinterteams kontrolliert, die eine siebenköpfige Spitzengruppe etwa zehn Kilometer vor dem Ziel stellten. Es folgten zahlreiche erfolglose Attacken - unter anderem auch von Olympiasieger Greg Van Avermaet (BMC), der sich erkennbar die letzte Rennhärte für die WM erarbeiten wollte.
Dennoch gab es letztlich keinen klassischen Sprint. Fernando Gaviria, aktueller Bahnweltmeister im Omnium, zog seinen Sprint bereits kurz nach der letzten Kurve, etwa 600 Meter vor dem Ziel, an. Keiner seiner Sprinterkonkurrenten reagierte schnell genug, sodass Gaviria eine entscheidende Lücke herausfahren konnte, die er bis ins Ziel retten konnte.
Mark Cavendish (Dimension-Data), der sowohl den Sparkassen Münsterland Giro letzten Montag als auch Paris-Bourges vor zwei Tagen krankheitsbedingt verpasst hatte, sprintete immerhin auf Platz Sechs. Angesichts der Renndistanz und auch der namhaften Konkurrenz heute ist mit dem Straßenweltmeister von 2011 wohl auch in Doha zu rechnen. Die kräftigste Duftmarke hat jedoch ohne Zweifel Gaviria mit seinem 600-Meter-Sprint gesetzt. Er könnte nach Greg Lemond, Lance Armstrong und Cadel Evans der erst vierte nicht-europäische Straßenweltmeister werden.