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Das deutsche U23-Nationalteam bei der Straßen-EM 2019. Foto: Archiv/BDR
07.08.2020 10:30
Tour de l'Ain: U23-Nationalteam misst sich mit Bernal & Co.

Montréal-la-Cluse (rad-net) - Am heutigen Freitag startet erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie eine deutsche U23-Nationalmannschaft bei einem internationalen Etappenrennen. Das sechsköpfige Aufgebot von Bundestrainer Ralf Grabsch wird sich bei der Tour de l'Ain (UCI 2.1) in Frankreich mit Fahrern aus zwölf WorldTour-Teams messen.

«Ich bin froh, dass wir wieder Rennen fahren können», sagt Jakob Geßner. Einige wenige haben schon ein paar kleinere Events wie das Rennen auf dem Sachsenring am Pfingstmontag unter die Räder genommen, aber viele Vergleichsmöglichkeiten gab es bisher nicht.

Umso härter wird die Bewährungsprobe in der Tour de l'Ain. «Die Werte der Fahrer sind alle gut, sie haben gut trainiert, aber wirklich erkennen können, was sie drauf haben, dazu braucht es doch Wettkämpfe» sagt Bundestrainer Grabsch, der vor allem auf der ersten Etappe Chancen sieht, dass der eine oder andere seiner Fahrer mithalten kann. «Die ist – im Gegensatz zu Etappe zwei und drei – nicht zu schwer.»

Die französische Etappenfahrt wird für Johannes Adamietz (SKS Sauerland-NRW), Miguel Heidemann (Leopard Pro Cycling), Dominik Röber (P&S Metalltechnik) und die drei rad-net ROSE-Fahrer Jakob Geßner, Henrik Pakalski und Jannis Peter eine große Herausforderung, treffen sie doch auf Stars wie die drei Tour-de-France-Sieger Egan Bernal, Geraint Thomas und Chris Froome, auf Giro- und Vuelta-Gewinner Nairo Quintana, die Sieger der Vuelta Primoz Roglic und Fabio Aru sowie die deutschen Top-Profis Tony Martin, André Greipel und Nils Politt. «Das wird Motivation und Ansporn für sie sein,» freut sich Grabsch, dass die deutsche Mannschaft wieder mit am Start steht. «Über die Einladung sind wir sehr froh.»

Nach der Absage der Tour de l'Avenir musste Grabsch seine Pläne neu schreiben. «Dort hätten sie ihr Leistungspotential abrufen sollen, darum wiegt die Absage schwer. Für mich ist sie nicht nachvollziehbar», ärgert sich Grabsch über die verpasste Chance. Weil man aufgrund außereuropäischer Teams keine Sicherheit garantieren konnte, sagte man lieber alles ab. «Man hätte dann eben nur die Europäer fahren lassen sollen, die ähnliche Hygienestandards haben», so Grabsch.

Parallel zur Tour de l'Ain bestreiten die Teams von Sunweb und Lotto-Kern Haus zwei weitere Etappenrennen und haben Nationalfahrer in ihren Teams. «Das ist für uns enorm wichtig im Hinblick auf die Weltmeisterschaft», sagt Grabsch, der sich bis dahin noch einige Möglichkeiten erhofft, seine Fahrer im Rennen zu beobachten, um ein schlagkräftiges WM-Team zu nominieren. Die Weltmeisterschaften auf der Straße sind in der letzten September-Woche in der Schweiz geplant. Bereits Ende August finden in Plouay die Europameisterschaften statt. «Dafür zu nominieren, wird sehr schwer», weiß der Bundestrainer.

Jetzt schaut er erst mal auf die Tour de l'Ain und hofft, dass sich seine Schützlinge im Konzert der Großen tapfer schlagen.

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