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Serafin Schefold und Max Hanselmann wollen eine weitere Goldmedaille ihrer Sammlung hinzufügen. Foto: BDR
15.06.2022 13:22
Hallen-EM: Deutsche wollen Medaillen in allen Disziplinen

Nyiregyhaza (rad-net) - Am kommenden Wochenende findet in Ungarn die Europameisterschaft der Hallenradsportler statt. Zehn Nationen nehmen an der EM teil - und die Deutschen gehören einmal mehr zu den ganz großen Favoriten.

Bundestrainer Dieter Maute, dessen Schützlinge bei der letzten WM in Stuttgart maximal abgeräumt hatten, spricht zurückhaltend von «Podiumsplätzen» in allen Disziplinen. Der Schwabe ist nicht der euphorischste Fan dieser Europameisterschaften, weil der Termin mitten im Jahr die Zeit zum kurzen «Luftschnappen» nimmt. «Man muss sich überlegen, ob das jedes Jahr sinnvoll ist», so Maute. Aber bei der kürzlichen Qualifikation in Langenselbold zeigte sich die Mannschaft in guter Form – auch wenn das System der K.o.-Runde «diskutiert werden muss» und für Überraschungen sorgte.

Im Radball kämpft ein Sextett um den EM-Titel. Dass Weltmeister Bernd Mlady – nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Partner Gerhard mit dessen Bruder Robert aus dem Team Stein II zu den Favoriten zählt, hatte der 31-Jährige selbst nicht erwartet. «Die Konkurrenz ist zwar stark, aber wir planen schon mit einer Medaille. Und wenn Robert und ich eine gute Leistung abrufen, können wir um den Titel mitspielen. Nach langer Verletzungspause gibt auch Österreichs Patrick Schnetzer – mit Stefan Feurstein – sein Comeback.

Weltmeisterlich planen Lukas Kohl und Serafin Schefold/Max Hanselmann ihre Erfolgsserie fortzusetzen. «Für mich ist es die zweite Elite-Europameisterschaft», so der Abonnements-Meister. «Neu aber ist die Situation, dass auch andere Nationen Schwierigkeiten über 200 Punkte aufs Parkett zaubern wollen. Wir benötigen eine ähnlich starke Performance wie bei der Qualifikation, um einen Doppelsieg erringen zu können.» Neben Kohl wird Marcel Jüngling im 1er Kunstfahren für Deutschland antreten.

Für Serafin Schefold und Max Hanselmann in der Offenen Klasse «wird die EM eine neue Erfahrung, weil wir 2018 verletzungsbedingt nicht dabei waren. Zuletzt lief es noch nicht ganz optimal, deshalb lag im Training der Fokus darauf, mehr Ruhe und Stabilität ins Programm zu bringen», so die Champions aus Öhringen. «Blöde Fehler kosten da schnell viele Punkte», weiß der Bundestrainer und erwartet, dass die WM-Zweiten Lea Styber und Nico Rödiger «wenn es gut läuft» die Favoriten unter Druck setzen können.

Mit Mentaltraining bereiteten sich die Silber-Mädels aus Gutach vor. Das Vorstart-Verhalten wollten sie verändern – das oberste Podest zu erklimmen wäre für Sophie-Marie Wöhrle und Caroline Wurth - nach (zu) vielen zweiten Plätzen ein «Riesenschritt» nach vorne, so Maute. Henny Kirst und Antonia Bärk, bei der Quali mit 133,90 Punkten fast auf Augenhöhe, werden die zweite deutsche Mannschaft am Start sein.

Die außergewöhnliche Konstellation im Einer der Frauen kommt für Maute so überraschend nicht. Ramona Dandl und die Junioren-Europameisterin Jana Pfann nutzten in Langenselbold die Gunst der Stunde – und treten jetzt in Ungarn an. Die Sportlerinnen des RKB Bruckmühl, mit 187,62 beziehungsweise 181,06 Punkten zuletzt gewertet, sind die Favoritinnen.

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