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Chloé Dygert entschuldigte sich für ihr Verhalten in den sozialen Medien. Foto: Marco Isola/Isolapress
16.11.2020 12:45
Chloé Dygert entschuldigt sich für unpassendes Social-Media-Verhalten

Brownsburg (rad-net) - Die US-Amerikanerin Chloé Dygert hat sich öffentlich für ihr unpassendes Verhalten in den sozialen Netzwerken entschuldigt. In einem Statement, zu dem sie von ihrem neuen Team Canyon-Sram aufgefordert worden war, versicherte die 23-Jährige, Gleichberechtigung und Vielfalt in Sport und Gesellschaft zu unterstützen.

«Der Radsport sollte für jeden sein, egal welche Hautfarbe, welches Geschlecht, welche Sexualität oder welchen Hintergrund die Person hat. Genau wie Canyon-Sram habe ich mich der Verbreitung von Vielfalt, Inklusion und Gleichberechtigung im Radsport und unserer Community verpflichtet. [...] Ich möchte mich bei jedem entschuldigen, der durch mein Verhalten in den sozialen Medien verletzt wurde», kommentierte Dygert am Wochenende auf ihrem Instagram-Account.

Um welche Beiträge es dabei konkret ging, ließen sowohl die US-amerikanische Fahrerin sowie der deutsche Rennstall unkommentiert. Allem Anschein nach bezieht sich die Entschuldigung Dygerts jedoch auf Posts auf Twitter. Ein anderer Nutzer der Plattform hatte Screenshots von rassistischen Bemerkungen veröffentlicht, die die Fahrerin über den Sommer als «gefällt mir» markiert hatte. So soll Dygert sowohl einen Beitrag gelikt haben, der besagte, dass «weiße Privilegien nicht existieren», sowie einen Post, der kritisierte, dass sich der amerikanische Footballspieler Colin Kaepernic aus Protest gegen Rassismus bei der Nationalhymne niederkniete. Er habe erkannt, « dass wenn er sich einen Afro wachsen ließe und die Opferrolle einnähme, die riesige schwarze Gemeinschaft betrügen könne.»

Zusätzlich zu diesen Anschuldigungen tauchte der Name Dygert in Verbindung mit einem Tweet von US-Präsident Donald Trump auf, in dem er vorschlug obdachlosen Transgender, Unterkünfte zu verwehren. So soll Dygert den Kommentar: «Männer, die sich als Frau identifizieren sind nicht wirklich Frauen, genauso wie Kinder, die sich mit Meerjungfrauen identifizieren, keine Fische sind» gelikt haben. Mittlerweile sind die Likes der Fahrerin unter allen fraglichen Posts verschwunden.

Neben der Athletin hat auch Canyon-Sram ein Statement veröffentlicht, in dem die Mannschaft ihre Werte betont: «Canyon-Sram und alle unsere Mitglieder stehen für Werte, in denen es darum geht, Menschen mit Respekt und Würde zu behandeln, egal welches Geschlecht, welche Hautfarbe, sexuelle Orientierung oder welchen Hintergrund sie haben. [...] Wir haben uns für regelmäßiges Training und Unterstützung entschieden, um sicher zu gehen, dass alle unsere Mitglieder sich diesen Werten bewusst sind und sich daran orientieren. Das gilt für alle Fahrerinnen und damit auch für Chloé Dygert.»

Dygert wird ab 2021 mit dem deutschen Rennstall Canyon-Sram in die UCI Women's WorldTour starten. Derzeit erholt sich die Zeitfahr-Weltmeisterin von 2019 noch von einer tiefen Schnittwunde im Oberschenkel, will aber pünktlich zu den Frühjahrsklassikern im nächsten Jahr wieder fit sein.

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