Berlin (dpa) - Mit zwei Podestplätzen sind die deutschen Bahnradasse in den Heim-Weltcup in Berlin gestartet. London-Olympiasiegerin Miriam Welte (Kaiserslautern) und Emma Hinze (Hildesheim) belegten den zweiten Platz im Teamsprint.
Das Duo musste sich nur im Finale in 32,922 Sekunden den Russinnen Anastasija Woinowa und Daria Schmelewa (32,639) geschlagen geben. Den dritten Platz erkämpfte sich China (33,336).
Im Teamsprint der Männer reichte es für das deutsche Trio zum dritten Platz. Timo Bichler (Burghausen), Stefan Bötticher (Chemnitz) und Maximilian Levy (Cottbus) gewannen nach einem starken Finish in 43,788 Sekunden das kleine Finale gegen die drei Niederländer Roy van den Berg, Theo Bos, Matthijs Büchli (44,224), die im Weltcup für den Beat Cycling Club starten. Den Titel holte sich die niederländische Nationalmannschaft im Finale gegen Großbritannien.
Eine kleine Enttäuschung gab es für den deutschen Vierer. Für Leon Rohde (Wedel), Felix Gross (Leipzig), Theo Reinhardt (Berlin) und Domenic Weinstein (Villingen) blieb in der 4000-Meter-Mannschaftsverfolgung in 3:58,200 nur der sechste Platz. Den Sieg holte sich Australien vor Dänemark und Kanada. Der ersatzgeschwächte deutsche Vierer der Frauen war auf dem achten Platz in 4:31,425 Minuten chancenlos. Der Sieg ging an Großbritannien vor Australien und Kanada.
«Ich bin sehr zufrieden. Es läuft echt gut. Die Anderen sind in Reichweite. Es gibt noch Steigerungspotenzial», sagte Welte, die noch nicht endgültig entschieden hat, ob sie bis zu den Olympischen Spielen in Tokio weitermacht.
Auf Welte, die zusammen mit Kristina Vogel 2012 Olympia-Gold in London geholt hatte, war jedenfalls Verlass. Nach Platz vier in der Qualifikation an der Seite von Pauline Grabosch steigerte sie sich in den entscheidenden Läufen mit ihrer starken Partnerin Hinze um mehr als eine halbe Sekunde. Rekord-Weltmeisterin Vogel war im Sommer in Cottbus schwer gestürzt und ist seitdem querschnittsgelähmt. Am Samstag wird Vogel zusammen mit Maximilian Schachmann als Radsportler des Jahres geehrt. «Ich habe sie zweimal besucht. Ich freue mich, sie wiederzusehen», sagte Welte.
Für einen Höhepunkt hatte zuvor der fünfmalige Paralympics-Sieger Michael Teuber mit einem Stunden-Weltrekord gesorgt. Der 50-Jährige kam nach 60 Minuten auf 42,583 Kilometer (171 Runden). Die alte Bestmarke hatte Teuber selbst gehalten, sie stand seit 2005 bei 39,326 Kilometern.
Nach einem Autounfall im August 1987 mit Bruch des zweiten und dritten Lendenwirbels wurde bei Teuber eine inkomplette, aber irreversible Querschnittlähmung diagnostiziert. Nach drei Jahren im Rollstuhl kann er heute mit Hilfe von Carbonschienen an den Füßen wieder Laufen und Radfahren.
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