Hamburg (rad-net) - Kurz vor Ablauf der wahrscheinlich letzten Frist für die Zukunft des Teams Gerolsteiner gibt es offenbar zwei mögliche Richtungen für die weitere sportliche Laufbahn von Stefan Schumacher, Fabian Wegmann und Co. Auf der einen Seiten werden aus dem Umfeld von Hans-Michael Holczer erfolgsversprechende Gespräche über einen Nachfolger für den Gerolsteiner Brunnen gemeldet. Auf der anderen Seite könnte Christian Henn, derzeit „Assistent des Team-Managers“ beim Team Gerolsteiner, mit dem kanadischen Fahrrad-Hersteller Cervelo als Hauptsponsor und dem Tour-Sieger Carlos Sastre eine neue Mannschaft aufmachen. Das wollen italienische Medien erfahren haben. Der Vertrag von Sastre beim Team CSC läuft zum Jahresende aus, Bjanre Riis hatte allerdings bereits bekräftigt, dass er Sastre in jedem Fall in seinem Team halten wolle.
Zur neuen Mannschaft sollen in jedem Fall Stefan Schumacher, zweifacher Etappensieger der Tour de France sowie Bernhard Kohl, Dritter der Gesamtwertung der Frankreichrundfahrt, folgen. Kohl hat allerdings auch Angebote von verschiedenen anderen Teams, nach Angaben belgischer Medien unter anderem von Columbia und Milram.
Für seine Suche nach einem Sponsor hat Hans-Michael Holczer zuletzt eine Frist bis zum 1. September gesetzt. Daran will der Herrenberger festhalten. „Die Zeit läuft uns im Moment weg, aber Deadline bleibt der 1. September“, sagte Holczer jetzt Deutschen Presse-Agentur dpa. Erst Anfang der Woche habe er wieder einen negativen Bescheid hinnehmen müssen, obwohl es „eine klare Zusage von einem Firmeninhaber“ gegeben habe, sagte der Chef des bei der Tour de France so erfolgreichen Radrennstalls.
Henn will mit seinen eigenen Ambitionen jetzt zuerst die weitere Entwicklung der Suche von Holczer abwarten. Er hänge „gedanklich unglaublich an Gerolsteiner“, so Henn. So oder so will der frühere Profi möglichst viele seiner Fahrer behalten. Fast alle Fahrer werden derzeit umworben. Dem deutschen Meister Fabian Wegmann sowie den Brüdern Markus und Thomas Fothen werden derzeit Gespräche mit dem nationalen Rivalen Milram nachgesagt. „Anfang der Deutschland-Tour steht die Entscheidung über das Paket“, kündigte Henn an. Noch aber gibt Holczer nicht auf: „Die Mannschaft ist ein Werbemittel, wie es in Deutschland in der Form keines mehr gibt.“