Lissone (dpa) - Erik Zabel hat seinen ersten Etappensieg beim 88. Giro d'Italia nur knapp verpasst. Der T-Mobile-Kapitän aus Unna musste auf der wegen Unwetters auf 153,6 km verkürzten 15. Etappe zwischen Tirano und Lissone nur Alessandro Petacchi den Vortritt lassen.
Der italienische Supersprinter landete seinen dritten Tageserfolg beim Giro und durfte seinen 19. Saisonsieg feiern. Es war der insgesamt 98. Spurterfolg des Sprintstars, der im Vorjahr neun Giro-Etappen gewonnen hat.
In der Gesamtwertung gab es kaum Veränderungen. Paolo Savoldelli nimmt das Rosa Trikot des Spitzenreiters mit in den letzten Ruhetag und hat gute Chancen, nach 2002 zum zweiten Mal die Italien-Radrundfahrt zu gewinnen. Er führt mit 25 Sekunden vor seinem Landsmann Danilo di Luca.
Auf den schweren Alpenetappen hatten zuvor viele Sprint-Spezialisten wie die Australier Baden Cooke, Robbie McEwen und Stuart O'Grady wie auch der Este Jaan Kirsipuu das Handtuch geworfen und die Rundfahrt aufgegeben. Nicht mehr dabei sind auch die beiden Profis vom T-Mobile-Team Olaf Pollack (Kolkwitz) und Daniela Nardello (Italien) sowie Volker Ordowski (Weilen) vom Team Gerolsteiner.
Die Etappe von den Alpen in die Po-Ebene war am Morgen kurzfristig um rund 50 auf 155 Kilometer verkürzt worden. Als Grund für die Verkürzung waren die empfindliche Kühle und der anhaltende Regen von den Organisatoren angegeben worden. Zwar hatten sich die Profis wie geplant in Livigno in die Startlisten eingeschrieben, waren dann aber die ersten Kilometer in den Team-Fahrzeugen gefahren und ersparten sich somit den kraftraubenden Anstieg auf den noch schneebedeckten, 2315 m hohen Forcola-Pass bei Livigno.
Fast 100 km bestimmte der Niederländer Roy Sentjens mit einer Alleinfahrt das Geschehen. Der Rabobank-Profi hatte sich bei Kilometer 12 vom Feld abgesetzt, wurde aber 35 km vor dem Ziel wieder gestellt.