Valencia (dpa) - Erik Zabel aus Unna ist zum Auftakt der 57. Spanien-Rundfahrt ganz knapp an seinem ersten Etappensieg vorbeigefahren. Nachdem sein Telekom-Team beim Mannschafts-Zeitfahren überraschend auf Rang 4 gefahren war, wurde der 32-jährige Weltranglisten-Spitzenreiter nur von Danilo di Luca bezwungen.
Der Italiener hatte im Ziel der 2. Etappe über 144,7 km von Valencia nach Alcoy auf der ansteigenden Zielgeraden die Nase vor Zabel, der im Vorjahr bei der Vuelta drei Tagessiege errungen hatte. Das Gelbe Trikot behauptete der Tour de France-Zweite Joseba Beloki (Spanien), dessen Once-Team das Mannschaftszeitfahren gewonnen hatte.
Belokis spanisches Once-Team mit dem Ansbacher Jörg Jaksche war beim Mannschaftszeitfahren über 24,6 km im glühend heißen Valencia mit einem Stundenmittel von 56 Km nicht zu schlagen gewesen. Der Tour-Zweite fuhr als erster über die Ziellinie und sicherte sich damit das Trikot. 14 Sekunden dahinter kam wie bei der Tour das US Postal-Team mit dem Vuelta-Sieger von 2001, Roberto Heras (Spanien), als Zweiter ins Ziel. Eine Sekunde langsamer fuhr Kelme mit den Mitfavoriten Oscar Sevilla (Spanien) und Santiago Botero (Kolumbien). Telekom wurde mit 18 Sekunden Rückstand auf Platz 4. Coast mit dem einheimischen Vorjahressieger Luis-Angel Casero verlor 39 Sekunden.
«Winokurow und Bartko waren bei uns die Stärksten. Ich hätte nicht gedacht, dass es im Mannschaftszeitfahren bei uns so gut läuft», sagte ein hocherfreuter Rudy Pevenage, der sich im Gesamtklassement für die kommenden drei Wochen eigentlich nichts ausrechnet. Doppel- Olympiasieger Bartko gibt bei seiner Rundfahrt-Premiere die Abschiedsvorstellung bei Telekom. Der 26-jährige Potsdamer fährt im nächsten Jahr für das niederländische Rabobank-Team.
Lange Zeit hatte der Franzose Medric Clain und German Nieto (Spanien) das Rennen als Ausreißer bestimmt. 20 km vor dem Ziel wurden sie allerdings auf der letzten Steigung des Tages gestellt. Einen nicht unbedingt topfiten Eindruck machte der italienische Giro-Gewinner Paolo Savoldelli. Der zukünftige Telekom-Angestellte verlor mit seinem Team 2:39 Minuten auf Once und am Sonntag als Solist bereits an der ersten Steigung fast 10 Minuten auf die Spitze. In dieser Form kommt er für einen Podiumsplatz in Madrid am 29. September nicht in Frage.
Ein Fahrer von den 207 Profis aus 23 Teams hatte seinen Start kurzfristig abgesagt. Das italienische Mapei-Team musste auf Eddy Ratti verzichten. Seine Mannschaftsleitung teilte lapidar mit, der Italiener hätte sich «Untersuchungen unterziehen müssen, um seinen Gesundheitszustand aufzuklären, nachdem er die Ergebnisse der obligatorischen medizinischen UCI-Untersuchung erhalten hatte». Vier Teams waren zu unangekündigten Doping-Kontrollen herangezogen worden, offiziell gab es keine Beanstandungen.
Die 3. Etappe führt von San Vicente del Raspeig über 140 km nach Murcia.