Richmond (rad-net) - Lisa Brennauer hat ihren Weltmeistertitel im Einzelzeitfahren nicht verteidigen können. Nach 30 Kilometern musste sich die 27-Jährige der Neuseeländerin Linda Villumsen sowie Anna van der Breggen aus den Niederlanden geschlagen geben und wurde Dritte. Am Ende trennten die Allgäuerin fünf Sekunden zur Goldmedaille.
Lange Zeit hatte Kristin Armstrong die Bestzeit gehalten. Die US-Amerikanerin, die erst in diesem Jahr wieder nach ihrem Rücktritt vom aktiven Radsport zurückkam, war als zweite Fahrerin in der ersten Startgruppe gestartet und legte die Strecke in 40:50 Minuten zurück. Erst in der vierten und letzten Startgruppe sollte sich vier Rennfahrerinnen finden lassen, die die Zeit von Armstrong noch unterbieten konnten.
Die Erste war die spätere Weltmeisterin Linda Villumsen, die in 40:29 Minuten 20 Sekunden schneller war und am Ende nur zwei Sekunden vor Anna van der Breggen lag. Lisa Brennauer war nur fünf Sekunden langsamer als die Neuseeländerin. Die Australierin Anna Garfoot hatte als Vierte neun Sekunden Rückstand. Kristin Armstrong wurde Fünfte (+0:20). Villumsen hatte schon fünfmal auf dem Podium der Zeitfahr-WM gestanden, konnte aber noch nie Gold holen. Für sie ist es der erste WM-Titel.
Als letzte Fahrerin ging Brennauer, die das vierte Edelmetall für den Bund Deutscher Radfahrer (BDR) bei dieser WM und am Sonntag bereits mit ihrem Team Velocio-Sram Gold im Mannschaftszeitfahren holte, auf die Strecke und ließ es zunächst langsam angehen. Bei der ersten Zwischenzeit fuhr sie die achtbeste Zeit. Zwischenzeitlich lag sie bereits 28 Sekunden hinter Villumsen, ehe sie Sekunde um Sekunde aufholte. Bei der vorletzten Zwischenzeit war sie bereits Dritte, kam aber zu spät in Schwung. Zu mehr sollte es nicht mehr reichen.
Eine ordentliche Leistung zeigte auch Trixi Worrack, die in 41:49 Minuten den zehnten Platz belegte. Die deutsche Meisterin Mieke Kröger (42:50) wurde 19., Corinna Lechner (44:26) landete auf Platz 33.
Am morgigen Mittwoch greift dann Martin nach seinem vierten WM-Titel. «Ich will auf jeden Fall die Goldmedaille holen und das WM-Trikot zurück», sagte Martin vor der 53 Kilometer langen Herausforderung. Ein Selbstläufer sei es aber nicht, auch wenn Vorjahressieger Bradley Wiggins und der viermalige Champion Fabian Cancellara nicht dabei sind. Als Hauptkonkurrenten machte er Rohan Dennis, Tom Dumoulin und Taylor Phinney aus. Der Australier Dennis, der Martin schon bei der Tour de France besiegt hatte, war zum Auftakt am Sonntag mit seinem BMC-Team zu WM-Gold gefahren.
Sportlerportrait Lisa Brennauer
Sportlerportrait Trixi Worrack
Sportlerportrait Mieke Kröger
Sportlerportrait Corinna Lechner