Derby (rad-net) - Bradley Wiggins und Mark Cavendish haben am vergangenen Wochenende beim Auftakt der Revolution Series in Derby in Großbritannien der UCI-Kategorie C1 eine erfolgreiche Rückkehr auf die Bahn hingelegt.
Gleich zum Auftakt der dreitägigen Bahnradsport-Veranstaltung auf der Radrennbahn in Derby überzeugte der britische Vierer in der Mannschaftsverfolgung mit einer Fahrzeit von 3:54,974 Minuten, eine Zeit, an die kein weiteres Team auch nur ansatzweise herankam - und das noch in der Vorbereitung auf die kommende Wintersaison, in der man nun sicherlich noch stärkere Zeiten erwarten kann. Wiggins, Steven Burke, Ed Clancy und Owain Doull gewannen so mit mit über sechs Sekunden Vorsprung auf den zweiten britischen Vierer um Germain Burton, Matthew Gibson, Christopher Latham und Oliver Wood (4:01,055).
In der Qualifikation hatte es der Wiggins-Vierer, der hier noch mit Jonathan Dibben anstatt Clancy gefahren war, noch ruhiger angehen lassen, gewann mit 4:00,324 Minuten aber ebenso klar die Vorrunde.
Die Diskussion, ob Bradley Wiggins nach seiner Rückkehr von der Straße auf die Bahn die nötige Schnellkraft hat, um den ersten Kilometer so rasant anzufahren, wie es der britische Vierer tut, sollte damit hinfällig sein. «Bradley war stark. Diese Leistung wird ihm viel Gutes geben», so der britische Ausdauertrainer Heiko Salzwedel.
«Es ist toll, wieder zurück zu sein und eine so schnelle Zeit wie diese zu fahren, eine Weltklasse-Zeit, auf einer nicht ganz so guten Bahn. Es macht Spaß mit den Jungs zu fahren», so Wiggins.
Auch Mark Cavendish zeigte einen guten Wieder-Einstand auf der Bahn, in dem Omnium belegte der britische Sprint-Star vom Team Etixx-Quick Step den zweiten Rang hinter seinem Landsmann und Olympia-Bronzemedaillen-Gewinner Ed Clancy. Cavendish hatte am Ende des sechsteiligen Wettbewerbs 210 Punkte auf seinem Konto, Clancy 228. Das alles entscheidende Punktefahren war von den beiden Rennfahrern hart umkämpft, nachdem sie nach den ersten fünf Wettbewerben nicht weit auseinander lagen.
Cavendish startete nur mit dem elften Platz im Scratch in den Mehrkampf, doch als Zweiter in der Einerverfolgung (4:26,822) konnte der Rennfahrer von der Isle of Man wieder einiges an Boden gutmachen und bestätigte seine Position als Vierter im Ausscheidungsfahren. Nach dem ersten Tag lag Mark Cavendish auf Rang drei der Gesamtwertung. Am zweiten Tag belegte Cavendish den fünften Platz im 1000-Meter-Zeitfahren (1:05,282) und wurde Dritter im Rundenrekordfahren (13,352). Ed Clancy hatte die Ausscheidungsfahren, die 1000 Meter und die fliegende Runde gewonnen.
Ins abschließende Punktefahren startete Cavendish so mit 20 Punkten Rückstand auf Clancy. Cavendish versuchte immer wieder zu attackieren, doch Clancy konterte jedes Mal, doch ließ seinen Landsmann nie mehr als 50 Meter weit weg. So schaffte es Cavendish nicht mehr die Lücke zu seinem ärgsten Konkurrenen um den Omnium-Startplatz zu schließen, so dass er bei 210 Zählern um 18 Punkte unterlag. Christopher Latham wies als Dritter mit 184 Punkten aber schon einen erheblichen Rückstand auf.
«Ich bin sehr glücklich. Zweiter hinter einem Olympia-Bronzemedaillen-Gewinner zu werden ist eine gute Leistung. Aber ich habe das nur gemacht, um mir die Möglichkeit offen zu halten, den Weltcup in diesem Winter zu fahren, damit ihr meine Optionen offen halten kann», sagte Cavendish im Hinblick auf die Olympischen Spiele 2016 in Rio. «Es wäre toll, eine Olympia-Medaille als britischer Athlet zu gewinnen.»
Im Zweiermannschaftsfahren über 40 Kilometer waren Bradley Wiggins und Mark Cavendish, die 2008 zusammen Weltmeister wurden, eine Klasse für sich. Das Duo holte in allen acht Wertungen Punkte und gewann fünf davon. Am Ende hatte das britische Duo 32 Zähler auf seinem Konto - elf mehr als die Belgier Kenny de Ketele und Moreno de Pauw. Die Briten Christopher Latham und Mark Stewart kamen als Dritte auf 15 Zähler. Das Madison ist jedoch keine olympische Disziplin.
«Wir haben uns nun qualifiziert und haben ein paar Punkte gesammelt. Ich weiß aber nicht, ob es genug sind, um im Madison bei der WM zu fahren», sagte Wiggins. «Ich bin mir nicht sicher. Aber ich habe meine Straßenkarriere beendet, ich habe eine Menge Freiheiten, aber Cav hat einen vollen Terminplan», ist sich Bradley Wiggins nicht sicher, ob er demnächst wieder mit seinem Landsmann Mark Cavendish im Zweiermannschaftsfahren fahren zu können.
Deutsche waren nicht am Start. Das nächste Revolution-Rennen findet am 24. Oktober in Manchester statt.
Revolution Series: Wiggins und Cavendish starten zusammen im Madison und wollen zu Olympia