Bieles (rad-net) - Wout van Aert hat seinen Titel bei der Querfeldein-Weltmeisterschaft verteidigt. Der Belgier siegte vor Mathieu van der Poel und seinem Landsmann Kevin Pauwels.
Van Aert hatte einen schlechten Start erwischt, während Van der Poel sehr gut weg kam und schnell ein Loch zu den Konkurrenten gerissen hatte. Kevin Pauwels war zunächst noch in Schlagweite zu dem Niederländer, aber konnte das hohe Tempo nicht lange mitgehen und fiel zurück. In der zweiten Runde drehte Van Aert aber auf, kam Van der Poel immer näher und schloss schließlich auf, als dieser sein Rad im Depot wechselte. «Letzte Woche konnte ich wegen meinem Knie nur wenig trainieren und keiner schien mehr an mich zu glauben. Das war nicht beste Vorbereitung auf die WM. Ich wollte dann einfach nur eine Stunde lang Vollgas fahren. Aber als Mathieu am Start weggefahren ist, dachte ich zunächst, dass es nur noch ein Rennen um Platz zwei ist. In der zweiten Runde fand ich dann aber meinen Rhythmus und konnte aufholen», erklärte Van Aert nach dem Rennen. «Von da an habe ich geglaubt, ich könnte doch gewinnen.»
Von da an duellierten sich die beiden Topfavoriten auf der Strecke um die Plätze eins und zwei, wobei Mathieu van der Poel etwas besser auf der Strecke klarzukommen schien. Drei Runden vor Schluss ereilte Mathieu van der Poel großes Pech. Auf einer Abfahrt beschädigte sich dabei das Hinterrad und musste Van Aert ziehen lassen. In der Schlussphase gab es überhaupt viele Defekte, da durch den aufgeweichten Boden immer mehr scharfkantige Steine drangen. «Der Defekt von Mathieu war die entscheidende Situation. Sein Pech war mein Glück. Aber so ist nun mal der Crosssport. Ich hatte auch einen Defekt, aber glücklicherweise kurz vor der Wechselzone. Ich freue mich, gewonnen zu haben», so Wout van Aert.
Mathieu van der Poel verlor weiter an Boden, verwaltete aber souverän seinen Vorsprung auf Rang drei und sicherte die Silbermedaille ab. Er kam 44 Sekunden hinter Wout van Aert ins Ziel.
Dahinter fuhren noch einige Fahrer um Bronze. Eingangs der letzten Runde setzte sich Lars van der Haar (Niederlande) von den beiden Belgiern Kevin Pauwels und Laurens Sweeck etwas ab, aber Pauwels kämpfte sich nochmal zurück und holte sich Rang drei, 2:09 Minuten hinter dem alten und neuen Weltmeister.
Ein tolles Ergebnis erreichte auch Sascha Weber. Der Deutsche Vizemeister holte als Zehnter (+4:29) seine erste Top Ten-Platzierung bei einer Querfeldein-Weltmeisterschaft in der Elite-Klasse und war damit bester Deutscher. «Es war ein sehr schweres Rennen, konditionell sehr anspruchsvoll, durch den tiefen Untergrund. Aber ich konnte mich von Runde zu Runde trotzdem weiter vorarbeiten und bin zufrieden mit dieser Platzierung», sagte Weber im Ziel. Philipp Walsleben erreichte als 13. (+5:09) das Ziel. Der Deutsche Meister Marcel Meisen erwischte keinen guten Tag, nicht weniger als vier platte Reifen hatte er zu verzeichnen und verließ enttäuscht das Rennen. «Ich erwischte schon nicht den besten Start und kam mit der Strecke nicht wirklich gut klar», so Meisen.