Berlin (dpa) - Jan Ullrich macht sich keine besonderen Gedanken über eine mögliche Aberkennung der Tour-de-France-Titel von Lance Armstrong. «Das beschäftigt mich nicht mehr groß», sagte der ehemalige Radprofi der Nachrichtenagentur dpa.
Ullrich war 2000, 2001 und 2003 einzig von Armstrong bei der Großen Schleife durch Frankreich geschlagen worden. «Ich weiß, wie damals die Reihenfolge am Zielstrich war», betonte Ullrich, dessen Landsmann Andreas Klöden 2004 hinter Armstrong Zweiter geworden war.
«Ich habe mit meiner Profikarriere abgeschlossen und habe immer gesagt, dass ich auch auf meine zweiten Plätze stolz bin», bekräftigte Ullrich, nachdem seinem einst größten Rivalen und auch Bezwinger alle Tour-Triumphe von 1999 bis 2005 aberkannt werden könnten. Der 40 Jahre alte US-Amerikaner teilte in einem ausführlichen Statement mit, dass er sich nicht mehr gegen die Dopingvorwürfe zur Wehr setzen will.
Armstrong legte aber kein Dopinggeständnis ab. «Es gab keine Abkürzungen, es gab keine speziellen Behandlungen. Dieselben Strecken, dieselben Regeln», schrieb Armstrong über seine sieben Tour-Erfolge.
Der inzwischen 38-jährige Ullrich war im Februar vom Internationalen Sportgerichtshof CAS wegen nachgewiesenen Dopings im Rahmen der Fuentes-Affäre für zwei Jahre bis zum 22. August 2013 gesperrt worden. Das Verfahren dauerte sechs Jahre. Während seiner aktiven Profizeit von 1994 bis 2006 hatte Ullrich Doping stets bestritten und tat sich auch nach seiner Verurteilung mit einem Eingeständnis schwer, obwohl Indizien seit langem schwer auf ihm lasteten.