Paris (rad-net) - Der exzentrische Rennstallbesitzer Oleg Tinkov sorgt in seinem Team Tinkoff-Saxo erneut für Unruhe. Wie die französische Zeitung «L'Equipe» berichtete, gab es eine offene Auseinandersetzung zwischen dem Russen und Bjarne Riis.
Tinkov wies Riis während der Rundfahrt Tirreno-Adriatico an, als führender Sportdirektor zu fungieren und gleichzeitig Steven de Jongh zu degradieren. Riis arbeitet eigentlich als Manager für Tinkoff-Saxo, während De Jongh als Sportlicher Leiter für die Fahrer während der Rennen verantwortlich ist.
Tinkov war mit dem bisherigen Saisonverlauf mehr als unzufrieden. Bisher stehen lediglich zwei Saisonsiege für Tinkoff-Saxo in den Büchern. Dabei verfügt das Team mit Alberto Contador und Peter Sagan über zwei Fahrer der internationalen Spitzenklasse. Gerade Sagan, der vor der Saison für viel Geld von Cannondale verpflichtet wurde, soll mindestens zwei Klassiker gewinnen. Unter anderem wünscht sich Tinkov, dass der Slowake am Sonntag bei Mailand- San Remo ganz oben auf dem Podest steht.
Der Russe begründet seinen Vorstoß damit, dass die Profis viel Geld erhalten und dafür auch Leistung zeigen sollen. «Großes Talent muss immer unter Druck stehen, entweder durch Gott oder sie sorgen selbst dafür. Und wenn du einen Vertrag unterschrieben hast, der dir einige Millionen einbringt, dann ist das noch mehr der Fall», erklärte Tinkov gegenüber «L'Equipe». «Ich setze mich jeden Tag unter Druck. Das sind Athleten und Sportdirektoren, sie sind keine Prinzessin auf der Erbse», so der Russe weiter.
Peter Sagan konterte die Kritik seines Rennstallbesitzers, nach dem Etappensieg am Montag: «Wir wissen, wie wir uns selber unter Druck setzen können, dafür brauchen wir niemand anderen.»