Pietermaritzburg (rad-net) - Jolanda Neff aus der Schweiz ließ sich in Pietermaritzburg auch nicht von der Weltcup-Konkurrenz beeindrucken und gewann in 1:38:00 Minute mit 25 Sekunden Vorsprung auf die Norwegerin Gunn-Rita Dahle-Flesjaa und eine Minute vor Vize-Weltmeisterin Maja Wloszcowska aus Polen.
Hinter der Dänin Annika Langvad und der Schwedin Alexandra Engen wurde die Deutsche Meisterin Sabine Spitz (Murg) Sechste. Teamkollegin Adelheid Morath stürzte an siebter Stelle liegend schwer und schied aus, Hanna Klein (BH SR Suntour-KMC) wurde 18.
Morath und Spitz erwischten einen schlechten Start. Während Klein auf Rang 15 aus dem ersten Kilometer herauskam, mussten sich Morath und Spitz erst nach vorne arbeiten. In der dritten Runde kam Morath an siebter Position an und näherte sich Olympiasiegerin Julie Bresset an sechster Stelle. Doch dann unterlief ihr im Rock Garden «Tree House» ein Fehler und sie stürzte schwer. Morath verletzte sich an der Schulter und musste aufgeben. Laut ersten Diagnosen hat sich die 29-Jährige aber nichts gebrochen.
Sabine Spitz machte sich derweil weiter auf den Weg nach vorne. Sie erreichte in der vorletzten Runde Julie Bresset und ging an ihr vorbei, doch im Schlepptau hatte sie auch noch die Russin Irina Kalentieva (RusVelo) und die Schwedin Alexandra Engen. In der letzten Runde gelang es Spitz eine Lücke zu reißen, doch Engen konnte die Lücke in der nächsten Abfahrt schließen und im folgenden Anstieg einen kleinen Vorsprung herausfahren, so dass Spitz am Ende Sechste wurde.
«Ich wäre gerne auf dem Podium gestanden, aber insgesamt bin ich zufrieden. Top Ten war das Ziel und ich bin froh, dass ich zeigen konnte, auch auf einem technisch so schweren Kurs mithalten zu können. Jetzt können wir sehen, was in zwei Wochen in Cairns noch geht», sagte Spitz. Hanna Klein zeigte sich mit Rang 18 zufrieden, schließlich war es ihr bisher bestes Pietermaritzburg-Ergebnis. «Ich hatte einen guten Start, aber danach war es zäh. Ich glaube, für mich sind die Abfahrten zu kurz, um mich zu erholen», meinte Klein.
Jolanda Neff landete im Cascade MTB Park einen großen Coup. Nach fünf Siegen in der Saison 2014 noch ungeschlagen, ließ sich die 21-jährige Eidgenossin auch von den weltbesten Damen nicht beeindrucken. In der ersten Runde übernahm sie vor einer Abfahrt die Führung und kam unten mit einem Vorsprung heraus, ein Muster, das man schon aus den Rennen in den vergangenen Wochen kennt.
Neff leistete sich in der zweiten runde eine Unachtsamkeit, stürzte im Cork Screw und verlor einen wesentlichen Teil ihrer rund 45 Sekunden Vorsprung, auch weil sie ihren Lenker verbog. «Ich bin auch auf die gleiche Schulter gefallen, wie schon im Training», bekannte sie. Gunn-Rita Dahle-Flesjaa und Maja Wloszczowska kamen bis auf neun Sekunden heran, doch Neff setzt ihre fabelhafte Fahrt zum ersten Elite-Weltcupsieg ihrer Karriere fort.
«Klar wäre auch Top fünf super gewesen, aber ich wusste, dass ich hier eine Chance habe zu gewinnen. Jetzt bin ich happy, dass es geklappt hat», sagte Neff im weißen Jersey der Weltcup-Führenden.