Campbelltown (rad-net) - Für Peter Sagan ist es fast schon ein Running Gag: Der Bora-hansgrohe Kapitän sprintete bei der vierten Etappe der Santos Tour Down Under wieder auf den zweiten Platz. Doch der Slowake ist mit sich und seinem Team im Reinen – morgen geht es für Klassement-Fahrer Jay McCarthy um die Gesamtwertung.
Der Start in Norwood und das Ziel in Campbelltown lagen eigentlich nur zehn Kilometer auseinander, die 4. Etappe der Tour Down Under führte dennoch über 149,5 Kilometer. Die Strecke führte dabei über teils winkelige Straßen in den Adelaide Hills, bevor nach einer längeren Abfahrt Richtung Campbelltown die Zielgerade leicht ansteigend war.
Bereits in der letzten Abfahrt Richtung Etappenziel entbrannte im Feld ein harter Kampf um die Positionen. Es war klar, dass die Zielkurve, rund 1000 Meter vor dem Ziel, ein entscheidender Punkt sein würde, da die Schlussgerade danach anteigend ins Ziel führte. Sagan steuerte in gewohnt souveräner Manier durch das Feld, um letztlich am Hinterrad von Caleb Ewan den Sprint zu eröffnen. Doch wieder musste der Doppelweltmeister viele Fahrer umkurven und konnte Ewans Hinterrad zwischenzeitlich nicht halten. Als er sich wieder herangesaugt hatte, waren nur noch ein paar Meter zu fahren – zu wenige, um noch vorbeiziehen zu können.
Nach dem Ziel zeigte sich Sagan mit der Leistung der Mannschaft erneut sehr zufrieden: «Natürlich wollte ich gewinnen, aber ich bin mit dem 2. Platz zufrieden. Das Team hat wieder hervorragend gearbeitet, ich denke am Ende habe ich meinen Sprint zu spät gestartet. Aber mein Gefühl ist gut, auch wenn die Hitze seinen Tribut fordert. Morgen geht es für Jay um die Gesamtwertung, am Sonntag werde wieder ich meine Chance suchen.»
Patxi Vila, sportlicher Leiter, erläuterte die Teamtaktik: «Unser Plan war Peter den Tag über zu beschützen und ihn am Ende in eine gute Position für den Sprint zu bringen. Um die Fluchtgruppe unter Kontrolle zu halten, haben wir Lukas Pöstlberger und Gregor Mühlberger in die Führungsarbeit geschickt. Im Finale waren dann Michael Kolar, Rudi Selig und Sam Bennett noch bei Peter. Sie haben ihren Job gut erfüllt und Peter war zur richtigen Zeit am Hinterrad von Ewan. Am Ende hat es leider nicht gereicht, vielleicht war sein Timing nicht perfekt, aber wir können mit der Teamleistung wieder sehr zufrieden sein.»
Jay McCarthy verteidigte seinen 4. Platz in der Gesamtwertung und liegt weiterhin nur zwei Sekunden vom Drittplatzierten Esteban Chaves (Orica-Scott) entfernt. Morgen wird er am Willunga Hill, an dem der derzeit Führende Richie Porte (BMC) in den letzten drei Jahren gewinnen konnte, zum letzten Mal die Gelegenheit haben, sich aufs Podium vorzuarbeiten. Die 5. Etappe ist mit 151,5 Kilometern die längste der diesjährigen Tour Down Under.
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