Frankfurt (rad-net) - Am gestrigen Sonntag stand für die Juniorinnen das letzte Wertungsrennen zur «Müller – Die lila Logistik Rad-Bundesliga» im Terminkalender. Schon vor dem Einzelzeitfahren in Genthin stand fest: Christa Riffel wird in diesem Jahr den Gesamtsieg davontragen. Sie hatte 1032 Punkte auf dem Konto und damit 116 Zähler mehr als die Zweitplatzierte Liane Lippert.
Riffel war in Genthin gar nicht mehr an den Start gegangen, genauso wie Lippert, und so gewann sie am Ende die wichtigste deutsche Rennserie mit 1032 Punkten.
Eigentlich ist Christa Riffel ein ganz normaler Teenager. Sie geht gern mit ihren Freudinnen shoppen, liegt auch gern mal im Schwimmbad auf der Wiese und nennt Englisch und Chemie ihre Lieblingsfächer in der Schule. Aber es gibt etwas, dass sie besser kann als viele andere: Radfahren. Mit 13 nahm ihr Zwillingsbruder Jan sie mit zu einem Freund, der begeisterter Radsportler ist. Beide ließen sich anstecken und sind inzwischen erfolgreich auf dem Rennrad unterwegs.
Christa Riffel fährt nun das erste Jahr in der U19-Klasse und blickt schon auf eine stolze Rennbilanz: Deutsche Meisterin im Einzelzeitfahren, Sieg beim Bundesligarennen in Merdingen, Zweite bei der Berg-DM und Zweite bei den Deutschen Straßenmeisterschaften und schließlich der Gesamtsieg in der Bundesliga. Das kann sich mehr als sehen lassen.
Dabei war die Badenerin, die aus Grabenneudorf, einem kleinen Dorf bei Oberhausen stammt und für das Bundesligateam des Landesverbandes Baden startet, zunächst gar nicht so optimistisch. «Beim ersten Rennen in Karbach war ich im Sprint Fünfte. Das lief nicht so optimal», erinnert sie sich. Aber danach umso mehr. In Merdingen war sie am nächsten Tag drei Minuten schneller als die Konkurrenz, bei der Bergmeisterschaft in Günzach musste sie nur Christin Bolesta aus Brandenburg vorlassen, bei der Zeitfahr-DM in Luckau war sie wieder die Schnellste, und beim Mettenmeier-Cup in Lichtenau genügte ihr ein dritter Platz, um den Gesamtsieg in der Bundesliga festzumachen.
Am Radsport liebt sie die Herausforderung und das Reisen in andere Länder. Die Europameisterschaft in Estland Anfang August war das erste internationale Großereignis in ihrer noch jungen Karriere. «Dafür war ich recht zufrieden, so wie es lief», sagt die 17-Jährige, die Estland «als ziemlich leeres Land» erlebte. «Die haben nicht mal eine richtige Autobahn.»
Davon wird sie in Kürze genug zu sehen bekommen, wenn es in die USA zu den Straßenweltmeisterschaften geht. «So weit war ich noch nie», ist Christa Riffel vor dem Flug über den großen Teich ein wenig aufgeregt. Und gut Radfahren will sie da schließlich auch noch.