Hagen/Aigle (rad-net) - Drei deutsche Paracycling-Events haben sich für 2015 um eine Austragung als UCI-Veranstaltung beworben. Neben den Cologne Classics als C1-Event auf der Straße und den Cottbuser Nächten für ein Tandem-Rennen auf der Bahn hofft Elzach auf die Aufwertung zum Weltcup - die Chancen stehen gut.
Nach fünf Europacups möchten der Radfahrverein Concordia Prechtal und die Stadt Elzach als gemeinsame Veranstalter mit dem Weltucp eine sportlich besonders hochwertige Veranstaltung auf die Beine stellen. Im vor-paralympischen Jahr zählen die Weltcups direkt für die Paralympics-Qualifikation. «Nach fünf C1-Events wäre es für Elzach die Krönung und zudem zum ersten Mal ein Weltcup im eigenen Land», sagt Tobias Engelmann, Teammanager der deutschen Paracycling-Nationalmannschaft, im Gespräch mit «rad-net».
Zudem haben sich die Elzacher für ein ganz besonderes Datum beworben, das eigens von der UCI vorgeschlagen worden ist. Für den 24. bis 26. Juli, eine Woche vor den Weltmeisterschaften im schweizerischen Nottwil (28. Juli bis 2. August), sollen sich in Elzach die Räder drehen.
«Die Idee dahinter ist, dass die ganzen Überseenationen nicht nur zur WM kommen, sondern schon das Weltcup-Finale in Elzach fahren, wo es auch um die Gesamtweltcup-Wertung geht», erläutert Engelmann. Von Elzach, nordöstlich von Freiburg gelegen, sind es bis nach Nottwil, unweit von Luzern, knapp zwei Stunden mit dem Auto.
Noch wissen die Verantwortlichen nicht, wie der Radsportweltverband die Veranstaltung endgültig einstufen wird, weil der UCI-Kalender zu weiten Teilen noch vorläufig ist. Stand heute Vormittag steht Elzach mit dem Wunschtermin im Tableau für 2015.
Weil Elzach als Weltcup-Bewerber für die Austragung der Deutschen Meisterschaften nicht mehr in Frage kommt, hat Köln diese Aufgabe für 2015 im Rahmen der Cologne Classics übernommen. Gleichzeitig steht die Veranstaltung vom 23. bis 25. Mai als C1-Rennen im UCI-Kalender, sodass es sich bei entsprechender Bestätigung um Internationale Deutsche Meisterschaften handeln würde. «Das hätte den Vorteil, dass in den Klassen mit weniger Teilnehmern größere Starterfelder zustande kommen. Außerdem hätte es den Charme, dass als UCI-Rennen auch Punkte für die Paralympics-Qualifikation vergeben werden», so Engelmann.
Als dritte deutsche Paracycling-Veranstaltung mit UCI-Status für das kommende Jahr haben sich die Veranstalter der Cottbuser Nächte vom 4. bis 6. September beworben. Die in diesem Jahr als Einladungsrennen ausgetragenen Tandem-Wettbewerbe sollen im Zuge der paralympischen Qualifikation aufgewertet werden. «Dabei geht es um die Tandem-Herren-Elite, mehr lässt der Zeitplan nicht zu. Hier wird es eine Art Omnium aus den Disziplinen 1000 Meter, Sprint und 4000-Meter-Einerverfolgung für die Tandems geben», sagt Nationalmannschafts-Manager Engelmann.
Nun hoffen alle drei Ausrichter auf eine baldige Bestätigung vom Radsportweltverband. Hier geht es den Paracyclern nicht anders als vielen anderen Ausrichtern im Elitebereich. Auch für die heißt es: Warten auf Nachrichten aus Aigle ...
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