Magstadt (rad-net) - Rekord-Weltmeisterin Gunn-Rita Dahle-Flesjaa vom deutschen Multivan-Merida Biking Team wird im März zum ersten Mal in ihrer Karriere das südafrikanische MTB-Etappenrennen Absa Cape Epic bestreiten. Die Norwegerin wird für das Team der Hilfsorganisation World Bicycle Relief antreten und mit der Schweizer Eliminator-Weltmeisterin Kathrin Stirnemann (Ötztal-Haibike) ein Zweier-Team bilden.
Dass diese Paarung zustande kam, lag nicht wirklich auf der Hand. Und auch Kathrin Stirnemann (25) war überrascht, als Gunn-Rita Dahle-Flesjaa (41) bei ihr mit einer diesbezüglichen Anfrage auftauchte.
«Wir hatten in der vergangenen Saison schon etwas mehr Kontakt, aber mit so einer Anfrage habe ich nicht gerechnet», bekennt Kathrin Stirnemann. «Es ist eine Ehre wenn Gunn-Rita anfragt, da musste ich ja fast ja sagen.» Mit Betonung auf «Musste».
Gunn-Rita Dahle-Flesjaa hatte schon vor einem Jahr ins Auge gefasst, das Cape Epic mal in Angriff zu nehmen. Allerdings mehr so mit dem Gedanken, an eine «Nach-Cross-Country-Karriere». Jetzt aber, so wird sie in einer Pressemeldung des Multivan-Merida Teams zitiert, schließt das eine das andere nicht aus: «Mein Hauptziel für die kommende Saison ändert sich dadurch nicht: Ich will in der Disziplin Cross-Country im Worldcup, sowie an Welt- und Europameisterschaften um Siege und Medaillen fahren und auch im Marathon an den Start gehen.»
Man darf davon ausgehen, dass Sprint-Weltmeisterin und die fünffache Marathon-Weltmeisterin in einer Langstreckenbelastung nicht unbedingt das gleiche Niveau aufweisen werden. «Ich habe Gunn-Rita gesagt, dass ihr bewusst sein muss, dass sie mit mir nicht ums Gesamtklassement fahren kann. Aber unsere Pläne stimmen da überein», erklärt Kathrin Stirnemann gegenüber rad-net.de.
Gegen Sportlerinnen wie Sally Bigham (Topeak-Ergon) oder Esther Süss (Wheeler-iXS), die sich konkret darauf vorbereiten und für die das Cape Epic ein Saison-Highlight ist, habe man keine Chance.
So geht es dem Duo also nicht um die vordersten Plätze, sondern eher «um eine Erfahrung, ein Abenteuer», wie Stirnemann sagt und auch von Dahle-Flesjaa, die das Etappenrennen auf dem vollgefederten 29-Zoll-Bike Merida Big.Ninety-Nine bestreiten will, ist zu lesen: «Das Gesamtklassement ist nicht wirklich ein Thema für uns. Aber wir freuen uns auf das Abenteuer und die Herausforderung, die dieses Rennen darstellt.»
Beim Cyprus Sunshine Cup auf Zypern treffen sich die beiden Partnerinnen. Erst mal als Konkurrentinnen. «Da können wir aber unseren Leistungsstand vergleichen. Wie gut wir dann als Zweier-Team harmonieren, werden wir erst beim Cape Epic herausfinden», meint Kathrin Stirnemann.
Die Norwegerin besitzt Erfahrungen in Etappenrennen auf der Straße, wie der Thüringen-Rundfahrt und aus früheren Jahren bei der Tour VTT in Frankreich, aber noch keine in einem Zweier-Team.
Die kann Kathrin Stirnemann von zwei Teilnahmen beim Cape Pioneer vorweisen, allerdings jeweils in der Mixed-Kategorie.
Beide werden unter dem Titel World Bicycle Relief unterwegs sein. Die Hilfsorganisation versorgt Bedürftige in Entwicklungsländern mit robusten Fahrrädern und erleichtert ihnen so den Alltag und eröffnet neue Geschäftsfelder.
«World Bicycle Relief hat mir gezeigt, dass das Fahrrad eine sehr kosteneffiziente Methode ist, um Vieles im Leben von Menschen zum Guten zu verändern - ob auf dem Weg zur Schule oder zur Arbeit, für Transportzwecke oder um eine ganze Familie zu ernähren. Darum ist es mir eine Freude, World Bicycle Relief und den Tätigkeiten dieser Hilfsorganisation mit meinem Start beim Cape Epic mehr Beachtung zu verschaffen», wird Gunn-Rita Dahle Flesjaa in der Pressemitteilung zitiert.
Das Multivan-Merida Biking Team arbeitet seit ein paar Jahren mit der Hilfsorganisation zusammen.
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