Heubach (rad-net) - Der Deutsche Meister Moritz Milatz hat in Heubach das zweite Bundesliga-Rennen der Saison gewonnen. Der Freiburger konnte den Schweizer Fabian Giger und Ex-Weltmeister José Hermida aus Spanien auf die Plätze zwei und drei verweisen. Gunn-Rita Dahle-Flesjaa aus Norwegen hat bei den Frauen nach dem Bundesliga-Auftakt in Münsingen auch das zweite Rennen im Rahmen von «BiketheRock» in Heubach gewonnen. Sabine Spitz holte sich Rang zwei vor der Schweizerin Katrin Leumann.
Milatz lieferte der großen Zuschauerkulisse in Heubach eine tolle Dramaturgie. Der Schweizer Kletterkünstler Giger hatte in der ersten von sieben Runden des 30,1 Kilometer langen Rennens die Führung übernommen und nach drei Runden auf 30 Sekunden ausgebaut. Milatz konnte sich in der dritten Runde von seinen Begleitern in der Verfolgergruppe absetzen. «Ich hatte schon sehr früh im Rennen das Gefühl, dass ich heute gewinnen kann. Als ich gemerkt habe, dass der Rückstand zu Fabian nicht größer wird, da wusste ich, heute kann es klappen», so der spätere Sieger. Milatz schloss so binnen der folgenden beiden Runden die Lücke zu Giger. So ging das Duo gemeinsam auf die letzten 4,3 Kilometer und da hatte Milatz dann die größeren Reserven. Im Ziel lagen nach 1:31:42 Stunden 17,5 Sekunden zwischen dem Südbadener und dem Eidgenossen.
Hinter Hermida, der keinen optimalen Start erwischte und erst von Rang acht nach vorne fahren musste, überraschte der U23-Weltcup-Führende Alexander Gehbauer aus Österreich als Vierter vor dem Australier Daniel McConnell. Jochen Käß wurde als zweitbester Deutscher Sechster.
Gunn-Rita Dahle-Flesjaa zog in Heubach schon ab der ersten Runde einsam ihre Kreise. Die Olympiasiegerin von 2004 vergrößerte ihren Vorsprung auf die Olympiasiegerin von 2008, Sabine Spitz, Runde um Runde und hatte nach 25,8 Kilometern 1:47 Minuten Vorsprung heraus gefahren. «Ich mag es Rennen so zu gewinnen. Es ist super, weil ich diese Woche sehr viel trainiert habe», sagte die Norwegerin zu ihrem Sieg in 1:34:32 Minuten.
Spitz, der das steile Profil mit dem fast 2,5 Kilometer langen Anstieg in Heubach nicht entgegen kam, war mit ihrem zweiten Rang sehr zufrieden. «Das zeigt, dass man auch auf einem Profil, das dem eigenen Körperbau nicht so entgegen kommt, gute Rennen fahren kann. Wenn die Form stimmt und der Kopf, dann geht das», sagte Spitz. Die Österreicherin Lisi Osl war ihre schärfste Verfolgerin, bis sie durch Defekt zurückfiel. Auch Ex-Weltmeisterin Irina Kalentieva aus Russland hatte, an vierter Stelle liegend, Defekt. Dritte wurde Katrin Leumann mit 2:52 Minuten Rückstand mit zwei starken Schlussrunden. Die Münchnerin Silke Schmidt nutzte ihre Chance und sorgte als Vierte für eine Überraschung.
Im U23-Rennen der Herren hatten die deutschen Biker das Nachsehen. Fabian Strecker konnte am längsten mit Michiel van der Heijden aus den Niederlande, Matthias Stirnemann aus der Schweiz und Olof Jonsson aus Schweden mithalten. Doch in der dritten von fünf Runden verlor er den Kontakt zu dem Trio, das in der letzten Runde die endgültigen Positionen verteilte.
Van der Heijden, Junioren-Weltmeister 2010, der in der zweiten Runde Defekt erlitt und sein Vorderrad tauschen musste, setzte sich auf der zweiten Hälfte des langen Anstiegs von seinen Konkurrenten ab und brachte 16 Sekunden Vorsprung ins Ziel. Stirnemann schlug Jonsson im Sprint um Rang zwei. Auf Rang fünf landete Christian Pfäffle, der einmal mehr positiv überraschte und 2:31 Minuten Rückstand hatte. Münsingen-Sieger Simon Stiebjahn wurde Siebter und verteidigte seine Gesamtführung.
Im Junioren-Rennen konnte sich am Sonntagvormittag der Mindelheimer Georg Egger durchsetzen. Der Bayer siegte 16 Sekunden vor dem Pforzheimer Daniel Voitl, der wie Egger dem jüngeren Jahrgang angehört. Martin Frey aus Bad Urach bezwang im Sprint den Schweden Emil Linde und wurde mit 21 Sekunden Rückstand Dritter.
Sofia Wiedenroth und Lena Putz mussten sich in Heubach der Schwedin Jenny Rissveds geschlagen geben. Junioren-Vizeweltmeisterin Lena Putz stürzte in der ersten Runde und musste Wiedenroth und Rissveds ziehen lassen. Die Schwedin erwies sich im Anstieg als die Stärkere und ließ sich auch durch einen Sturz nicht aus dem Konzept bringen. «Jenny war am Berg einfach zu stark, aber sonst lief es für mich sehr gut. Der Downhill hat Spaß gemacht», sagte Wiedenroth.