Muttenz (rad-net) - Der Freiburger BMC-Fahrer Moritz Milatz hat beim finalen Rennen des BMC Racing Cup in Muttenz in der Schweiz Platz drei belegt und hat damit die Gesamtwertung gewonnen. Sein Schweizer Teamkollege Ralph Näf gewann das Rennen vor Landsmann Lukas Flückiger.
«Ich habe versucht vorher mal zu rechnen, aber es dann bleiben lassen», hatte Milatz vor dem Rennen gescherzt. Aber er und seine Teamgenossen wussten natürlich, um was es in Muttenz ging: Auf jeden Fall vor Mathias Flückiger ins Ziel kommen. Dann wäre mit Moritz Milatz erstmals ein Deutscher Gesamtsieger der Schweizer Serie. Nachdem Fabian Giger und Julien Absalon verzichtet hatte, kam es zum Duell mit Mathias Flückiger.
Der Hauptdarsteller über die acht Runden war Ralph Näf. Der Vorjahres-Sieger setzte sich an die Spitze des Feldes mit dem Ziel «in den ersten drei Runden das Rennen schnell zu machen, um das Feld auseinander zu reißen». Wichtig sei gewesen, dass Moritz Milatz mit dabei sei.
Mathias Flückiger konnte Ende der ersten Runde die kleine Lücke zu den BMC-Fahrern an der Spitze schließen, doch der Weltcup-Fünfte von Windham und Mont Sainte Anne war an diesem Tag nicht in der Lage Paroli zu bieten. Er verlor in der zweiten Runde erneut den Anschluss. «Ich habe mich noch müde gefühlt von der Nordamerika-Reise. Eigentlich müsste ich schon Form haben, aber ich habe den Anschluss ausgerechnet am Berg verloren, was eigentlich meine Stärke sein sollte», erzählte Flückiger.
Das nannte Moritz Milatz später den «Optimalfall». So wurden Lukas Flückiger, Ralph Näf und der Freiburger zum BMC-Express, der die Lücke immer größer werden ließ, nachdem hinter dem Trio Matthias Stirnemann für seinen Teamkollegen Mathias Flückiger versuchte Führungsarbeit zu machen. «Ralph hat am meisten gearbeitet, aber meine Beine waren auch ganz gut heute. Als Team haben wir das Optimum heraus geholt», meinte Milatz im Ziel, das er schließlich zwölf Sekunden hinter Ralph Näf erreichte, nachdem sich ihre Wege in der letzten Runde getrennt hatten.
«Das ist gut fürs Selbstvertrauen», nickte Milatz zufrieden, nachdem er sich als erstes bei seinen Teamkollegen bedankt hatte.
Ralph Näf hatte seinen Vorjahres-Sieg in Finish gegen seinen Freund Lukas Flückiger wiederholt. «Mir tut es gut mal wieder ein Rennen zu gewinnen. Solche Strecken liegen mir. Super, dass wir das als Team zu Ende gebracht haben», kommentierte Näf.
Lukas Flückiger bekannte, dass er zu Beginn Probleme hatte. Das hing mit Problemen im Verdauungstrakt zusammen, die ihn seit Freitag beschäftigten. «Nach einer Runde war der Motor dann warm. Wir haben alle unsere Führungsarbeit gemacht, aber Ralph hat verdient gewonnen», meinte Flückiger.
Bei den Damen siegte Weltcup-Gesamtsiegerin Jolanda Neff (Liv Pro XC). Die 21-jährige Schweizerin setzte sich in der ersten Runde ab und fuhr souverän zu ihrem elften Saisonsieg, genau fünf Minuten vor einer Dreier-Gruppe, in der ihre Landsfrauen Linda Indergand (Strüby-BiXS) und Katrin Leumann (Ghost Factory Racing), sowie die Norwegerin Gunn-Rita Dahle-Flesjaa (Multivan-Merida) die Plätze zwei bis vier ausmachten.
Die Freiburgerin Nina Wrobel hatte in den ersten beiden Runden Mühe. «Am Anfang lief der Motor noch nicht so. Hinten raus war es ganz gut und ich konnte in meiner Gruppe Tempo machen, auch wenn das taktisch vielleicht nicht so gut war», erklärte Wrobel. «Ich habe nach der DM eine Pause gebraucht. Aber jetzt kann ich mich wieder richtig belasten.» Im Finish verlor sie gegen Michelle Hediger und Maaris Meier den Kampf um Rang acht. Am Ende wurden 9:45 Minuten Rückstand auf Jolanda Neff (1:36:55) gemessen.