Madonna di Campiglio (dpa) - Der Favorit zeigt Stärke. Radprofi Alberto Contador hat auf einem 15 Kilometer langen Schlussanstieg hinein in den bekannten Wintersport-Ort Madonna di Campiglio die Spitzenposition beim 98. Giro d'Italia ausgebaut.
Der Spanier, der am Vortag souverän das Zeitfahren gewonnen hatte, kam auf der 15. Etappe als Dritter ins Ziel. Als Sieger der Bergankunft durfte sich Contadors Landsmann Mikel Landa feiern lassen. Der 25-Jährige setzte sich zwei Sekunden vor dem Russen Juri Trofimow und fünf Sekunden vor Contador durch. Deutsche Fahrer konnten wie erwartet nicht in die Entscheidung eingreifen.
In der Gesamtwertung führt Contador vor dem zweiten Ruhetag jetzt mit 2:35 Minuten Vorsprung auf den zweitplatzierten Italiener Fabio Aru. Der 32 Jahre alte Spanier Contador hatte am Samstag im 59,4 Kilometer langen Zeitfahren in Valdobbiadene Lokalmatador Aru 2:47 Minuten abgenommen und damit die Spitzenposition zurückerobert.
Damit machte Contador einen Riesenschritt in Richtung Gesamtsieg. Den Kampf gegen die Uhr gewann bei teilweise strömendem Regen der Weißrusse Wasil Kyrijenka. Einen starken vierten Platz belegte der Erfurter Patrick Gretsch mit 23 Sekunden Rückstand. Aru hatte sich nur 24 Stunden lang über das Rosa Trikot freuen dürfen.
Der deutsche Meister André Greipel war zum Zeitfahren nicht mehr angetreten. Die kommenden schweren Etappen seien vor allem etwas für die Klassements-Fahrer, begründete Greipel in einer Team-Mitteilung seinen Ausstieg. Der gebürtige Rostocker, der die sechste Etappe in Castiglione gewonnen und damit sein Giro-Soll erfüllt hatte, will sich nun zunächst erholen.
«Die Tour de France ist natürlich das nächste große Ziel», betonte der 32-Jährige. Als Vorbereitung auf die am 4. Juli beginnende Frankreich-Rundfahrt fährt er auf jeden Fall noch die ZLM-Tour Mitte Juni und die deutschen Meisterschaften am Ende des kommenden Monats.