Moers (rad-net) - Die Hallenradsaison geht in ihre alles entscheidende Phase. Ab heute richtet der Grafschafter Rad- und Motorsportverein Moers (GRMSV) die Deutsche Meisterschaft der Hallenradsportler aus. In den Fokus rücken auch hier wieder die Weltmeisterschafts-Disziplinen, denn in der ersten Dezember-Woche erlebt Stuttgart mit den Welttitelkämpfen den Höhepunkt. Bei der DM geht es für die Sportler nun noch einmal darum, sich gut zu präsentieren und die Nominierung klarzumachen.
Wem gelingt in Moers der große Coup? Im 1er der Männer haben Michael Niedermeier (25) und Lukas Kohl (20) die WM-Karten bereits sicher - aber kann der junge Himmelsstürmer den zweifachen Weltmeister bedrängen, wie in dieser Saison schon angedeutet? Beim letzten Masters in Biberach setzte der Titelverteidiger dicke Ausrufezeichen. 203,20 und 205,65 Punkte. Zwei Zwei-Hunderter-Wertungen an einem Tag, das war Niedermeier in seiner Karriere bisher erst zweimal gelungen, «es lief nahezu perfekt». Eine Reglementumstellung beim Handstand kommt ihm entgegen. Weitere Kandidaten für DM-Medaillen sind Marcel Jüngling und Martin Fürsattel.
Bei den Frauen liegt die Deutsche Meisterin von 2014, Lisa Hattemer, in Front. Hinter ihr tobt der Kampf. Die siebenfache Deutsche Meisterin Corinna Biethan und Viola Brand, nach Punkten im Vorteil, könnten die Qualifikation unter sich ausmachen. Um Medaillen fahren zudem auch Milena Slupina und Maren Haase.
Im 2er Kunstfahren, sowohl bei den Frauen als auch in der Offenen Klasse, sind die Deutschen eine Klasse für sich und bei der Deutschen Meisterschaft dürfte kein Weg an den Thürmer-Schwestern Julia und Nadja beziehungsweise den Bugner-Brüdern André und Benedikt vorbeiführen. Änderungen im Reglement aber werten inzwischen auch die Performance auf einem Bike auf. Bundestrainer Dieter Maute machte sich dafür stark, denn nicht nur er weiß, dass in den Vereinen die Masse kräftiger Unterleute und Federgewichte für oben überschaubar ist. «Jetzt entstehen mehr Möglichkeiten», sagt Maute.
Hinter Nadja und Julia Thürmer vom RV Mainz-Finthen, seit über einem Jahr ungeschlagen, fällt die Entscheidung um die WM-Plätze zwischen Lena und Lisa Bringsken sowie Sophie Nattmann und Carolin Wurth, beide 19 Jahre jung, nach dem Junioren-EM-Titel erstmals bei der Elite mit von der Partie. In der Offenen Klasse wollen die Bassmann-Geschwister ihren Rückstand auf Serafin Schefold und Max Hanselmann wettmachen. Das ist nicht einfach, «denn bei Meisterschaften liegen die Noten der Kampfrichter in der Regel tiefer», weiß Maute.
Im 4er Kunstfahren der Frauen geht Medaillenvergabe nur über die drei Quartetts des RSV Stienhöring, RKV Denkendorf und RMSC Edelweiß Aach. Mit 224,96 Punkten haben die Damen aus Steinhöring die höchste Schwierigkeit eingereicht. Vor einigen Tagen hinterließen sie mit einem neuen Weltrekord bereits ein deutliches Ausrufezeichen für den Rest der Saison.
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