Giovinazzo (rad-net/dpa) - Marcel Kittel muss beim Giro d’Italia aussteigen. Das hat der 26-Jährige vom Team Giant-Shimano via Twitter vor dem Start der vierten Etappe mitgeteilt. «Der Giro hat mich früher erwischt als gedacht. Absolut enttäuschend, dass ich dieses wundervolle Rennen heute wegen Fieber aufgeben muss», schrieb Kittel. Bei seiner Giro-Premiere hatte der Sprinter die beiden Etappen in Belfast und Dublin gewonnen.
Nach dem Transfer nach Italien führt die heutige vierte Etappe über 112 Kilometer von Giovinazzo nach Bari. Marc Reef, Coach in Kittels Giant-Shimano-Team, erklärte: «Marcel hatte sich schon vor zwei Tagen nach seinem zweiten Sieg in Dublin nicht 100-prozentig gefühlt. Seine Beschwerden besserten sich etwas am Ruhetag. Aber heute beim Frühstück hatte er dieselben Schwierigkeiten, und wir haben mit der medizinischen Abteilung entschieden, ihn nicht starten zu lassen.»
Die Aufgabe war ein unerwarteter Schlag für sein niederländisches Team, gegen das die Konkurrenz bisher kein Mittel gefunden hatte. Jetzt haben die bisher düpierten Sprinter um den Italiener Elia Viviani und den Franzosen Nacer Bouhanni wieder Hoffnung.
Auch im Vorfeld der vierten Etappe war Kittel, der im Vorjahr bei der Tour de France vier Etappen gewonnen hatte, als heißer Kandidat auf den Tagessieg gehandelt worden. Die äußeren Bedingungen der nur 121 Kilometer langen vierten Etappe waren im Gegensatz zu den Vortagen im Nordwesten Europas ideal.
Trotz des frühen Abschieds fuhr Kittel beim Giro in den erlauchten Kreis derjenigen, die bei großen Länder-Rundfahrten mindestens je einen Abschnitt gewannen. 2011 hatte er bei der Vuelta als blutjunger Sprinter ein erstes Ausrufezeichen gesetzt, im Vorjahr folgte sein Siegeszug beim Saisonhöhepunkt in Frankreich.
Schon vor seiner Giro-Premiere hatte Kittel in einem dpa-Gespräch angedeutet, im Hinblick auf die am 5. Juli startende Tour de France ein frühzeitiges Ende ins Auge zu fassen. Allgemein war erwartet worden, dass er sich die letzte Giro-Woche mit den Alpen-Etappen schenken würde. Jetzt hat es ihn viel früher erwischt: Kittel muss seine Saisonplanung im Hinblick auf sein Highlight - die Tour de France - neu überdenken.
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